10. Unterfränkischer Sachverständigentag in Aschaffenburg

Über 40 öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige aus ganz Unterfranken folgten der Einladung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Aschaffenburg, der Handwerkskammer für Unterfranken und der IHK Würzburg-Schweinfurt zum 10. Unterfränkischen Sachverständigentag am 7. Oktober 2025.
Die Fachveranstaltung in den Räumen der IHK Aschaffenburg bot den Teilnehmern eine wertvolle Plattform für fachlichen Austausch und Vernetzung. Sie war geprägt durch hochkarätige Vorträge zu aktuellen Themen im Sachverständigenwesen und persönlichen Begegnungen.
IHK-Geschäftsführerin Silke Heinbücher wies bei ihrer Begrüßung darauf hin, wie wichtig es sei, junge und interessierte Fachleute für die Tätigkeit als öffentlich bestellte Sachverständige zu begeistern und ermunterte die Anwesenden, bei der Nachwuchsgewinnung tatkräftig mitzuwirken.
Rechtsanwältin Katharina Bleutge, Justiziarin beim Institut für Sachverständigenwesen e. V. in Köln, informierte über wichtige rechtliche Neuerungen, zum Beispiel im Hinblick auf Videokonferenzen in Gerichtsverfahren und auf das Kosten- und Vergütungsrecht. Sie berichtete zudem über den derzeitigen Stand des elektronischen Rechtsverkehrs. Vor allem ihre Ausführungen zu aktuellen Gerichtsurteilen bezüglich Befangenheit, Ablehnung des Sachverständigen oder Vergütung stießen auf großes Interesse und führten zu lebhaften Diskussionen unter den Teilnehmern.
Ergänzt wurde der Vortrag von Bleutge durch die Perspektive der Justiz: Die Vorsitzenden Richterinnen am Landgericht Aschaffenburg, Claudia Weinand-Härer und Christine Menth, berichteten aus ihrer Praxis über die Zusammenarbeit mit Sachverständigen und zeigten auf, welche Erwartungen Gerichte an Gutachten und Sachverständige stellen.
Ein technischer Schwerpunkt rundete das Programm ab: Marcel Geis, öffentlich bestellter Sachverständiger für Straßenverkehrsunfälle, präsentierte moderne Methoden der Beweissicherung mit Drohnen und 3D-Laserscannern. Anhand anschaulicher Beispiele erläuterte er sowohl die technischen Möglichkeiten als auch die rechtlichen Rahmenbedingungen des Einsatzes solcher Hilfsmittel in der Unfallrekonstruktion.
Bei einem abschließenden Imbiss nutzten viele die Gelegenheit, sich fachlich zu vernetzen und Erfahrungen auszutauschen. Die Veranstaltung zeigte einmal mehr, wie wichtig der fachliche Austausch und die kontinuierliche Weiterbildung für Sachverständige sind.
Der Unterfränkische Sachverständigentag hat sich als feste Größe im Veranstaltungskalender der Region etabliert. Er findet alle zwei Jahre statt und bietet den öffentlich bestellten Sachverständigen eine gute Gelegenheit, sich weiterzubilden, in andere Fachbereiche zu blicken, bekannte Kollegen zu treffen und neue Sachverständige kennenzulernen.