Große Chancen für Unternehmen

Rund 60 Unternehmerinnen und Unternehmer folgten am 4. Juni der Einladung der IHK Aschaffenburg zu einem Informationsnachmittag zur Sicherheits- und Verteidigungswirtschaft. Ziel der Veranstaltung war es, Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen Industrie und dem Verteidigungssektor aufzuzeigen und den Zugang zu diesem komplexen Markt zu erleichtern.
In ihrer Begrüßung betonte IHK-Präsidentin Dr. Heike Wenzel die sicherheitspolitischen Veränderungen seit dem Ende des Kalten Krieges: „Die geopolitischen Entwicklungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass die sicherheitsrelevante Industrie heute wichtiger denn je ist.“ Gerade der Mittelstand spiele dabei eine zentrale Rolle für die wirtschaftliche Resilienz Deutschlands.
Einblicke lieferte unter anderem Sven Rochier von der Bayern Innovativ GmbH mit der Vorstellung des TechHUB Sicherheit und Verteidigung, einer Plattform für Unternehmen, Forschung und Bundeswehr, die Netzwerke, Workshops und Innovationsformate bietet.
Götz Witzel, Senior Advisor bei der WIMCOM GmbH, erläuterte anschließend die Anforderungen der Bundeswehr an Industriepartner. Am Beispiel des Puma-Panzers zeigte er, wie vielfältig die Zulieferstrukturen sind, besonders mit Blick auf kleine und mittelständische Unternehmen. Auch sämtliche Güter des täglichen Bedarfs würden regelmäßig ausgeschrieben. Witzel betonte: „Wer einmal mit der Bundeswehr zusammenarbeitet, profitiert von einer stabilen und langfristigen Geschäftsbeziehung. Allerdings erfordert es auch die Bereitschaft, sich auf komplexe Vergabeverfahren, hohe Standards und zugleich ein hohes Maß an Transparenz einzulassen.“
Aus der unternehmerischen Praxis berichtete Jürgen Zinecker, Geschäftsführer der Axsol GmbH aus Würzburg. Sein Unternehmen beliefert seit Jahren erfolgreich die Verteidigungsindustrie. Der Einstieg sei als Zulieferer der etablierten Hauptauftragsnehmer, sogenannte „Primes“, möglich. Langfristiges Ziel müsse jedoch ein direkter Rahmenvertrag mit der Bundeswehr sein.
Aufgrund der positiven Resonanz plant die IHK Aschaffenburg nun die Gründung eines Arbeitskreises zum Thema Sicherheits- und Verteidigungswirtschaft. Interessierte Unternehmen können sich direkt an Moriz Bergmann wenden.