Künstliche Intelligenz im Handel

Aschaffenburg. Am 14. April kamen die Mitglieder des IHK-Handelsausschusses zu ihrer Frühjahrssitzung in der IHK Aschaffenburg zusammen.
Volker Wedde, Geschäftsführer des Handelsverband Bayern e.V. Bezirk Unterfranken, stellte im Rahmen der Sitzung ein KI-Förderprogramm für regionale Wertschöpfungsketten mit Projektauftakt an der Uni Würzburg vor. Ursprünglich als Prognosetool für Bäckereien entwickelt, kommt diese KI-Technologie mittlerweile branchenübergreifend zum Einsatz. Anwendung findet sie unter anderem bei KI-basierten Prognosen für regionale Hersteller und Händler, der KI-optimierten Preisgestaltung, KI-unterstützten Marktanalysen sowie bei der KI-assistierten Bilderkennung und Qualitätskontrolle.
Anschließend gab Stefan Herbst, Geschäftsführer der Aixioom Software Solutions GmbH, Großostheim, einen Überblick über die technologischen Grundlagen der künstlichen Intelligenz und präsentierte ein Best-Practice-Beispiel aus seinem Unternehmen. Er erläuterte, wie auch externe Datenquellen, etwa Wetter- oder Verkehrsdaten, in die KI-Prognosen einfließen. Ein sinnvoller Einsatz sei insbesondere ab einer Filialanzahl von zehn empfehlenswert, da die Datenmenge entscheidend für die Leistungsfähigkeit der KI sei. Besonderes Interesse galt dem KI-basierten Voiceassistenten, der aktuell in mehreren Sprachen entwickelt wird. Dieser kann Gespräche erfassen und unterstützt Unternehmen bei der Kundenkommunikation. Kunden akzeptieren dabei zunehmend die Nutzung einer KI-Stimme, bei Unsicherheit erfolgt eine automatische Weiterleitung an einen Mitarbeiter.
Bei dem Austausch der Mitglieder über die aktuelle wirtschaftliche Lage zeigte sich ein differenziertes Bild. Je nach Branche und Sortiment variiert die Geschäftslage erheblich. Während einige Unternehmen von stabilen Umsätzen bei gleichzeitig geringer Wettbewerbs-lage berichteten, sehen sich andere mit verhaltener Nachfrage konfrontiert. Die spürbare Kaufzurückhaltung der Verbraucher betrifft branchenübergreifend viele Anbieter und erschwert die Umsatzentwicklung.
Moriz Bergmann von der IHK Aschaffenburg berichtete über das erfolgreiche IHK-Projekt „Heimat shoppen“, das auch in diesem Jahr umgesetzt wird. Ziel sei es, die Orts- und Stadtzentren wieder in das Bewusstsein der eigenen Bevölkerung zu rücken. Durch zahlreiche Vor-Ort-Aktivitäten in den vierzehn Kommunen, die sich in diesem Jahr an „Heimat shoppen“ beteiligen, sollen die Zentren gestärkt werden.