Vollversammlung

Die Vollversammlung ist das parlamentarische Organ und das wichtigste Entscheidungsgremium der IHK. Die Unternehmerinnen und Unternehmer üben ihre Funktion ehrenamtlich aus und bestimmen die Richtlinien der Kammerarbeit. Sie legen die wirtschaftspolitischen Positionen und die Forderungen der IHK an die Politik fest, entscheiden über den Wirtschaftsplan und wählen aus ihrer Mitte einen Präsidenten und bis zu acht Vizepräsidenten.

Alle fünf Jahre sind die IHK-Mitglieder aufgerufen, ihre Vertreter in die Vollversammlung zu wählen. Jedes Mitgliedsunternehmen im Kammerbezirk Aachen wählt mit genau einer Stimme. Ein kleiner Familienbetrieb hat also den gleichen Einfluss wie ein Großkonzern.

Wählen können "IHK-zugehörige natürliche Personen" – also etwa Einzelunternehmer –, gesetzliche Vertreter von Gesellschaften und im Handelsregister eingetragene Prokuristen. Möglich ist auch die Erteilung einer Wahlbevollmächtigung, was in der Praxis allerdings selten vorkommt.

Es werden 62 Mitglieder gewählt. Bis zu zehn weitere Personen können von den gewählten Vollversammlungsmitgliedern in mittelbarer Wahl hinzugefügt werden ("Kooptation"). Hierdurch soll die regionale Wirtschaftsstruktur abgebildet werden, wenn ohne solche Kooptation wichtige Bereiche fehlen würden. Nur wenn alle Branchen und Teilregionen vertreten sind, können auch abgewogene Entscheidungen in der Vollversammlung getroffen werden.

Die Wählbarkeit folgt denselben Ansätzen wie das Wahlrecht: Wählbar sind demnach volljährige Personen, die selbst IHK-Zugehörige sind, ein IHK-zugehöriges Unternehmen gesetzlich vertreten oder im Handelsregister als Prokurist eingetragen sind.

Die Vollversammlung soll die regionale Wirtschaft angemessen abbilden. Es sollen also auch Unternehmer kleinerer Branchen vertreten sein. Um das zu gewährleisten, werden verschiedene Wahlgruppen gebildet, zum Beispiel für Industrie, Handel und Dienstleistungen. Die Zahl der zugewiesenen Sitze pro Gruppe richtet sich nach den wirtschaftlichen Besonderheiten im IHK-Bezirk und der gesamtwirtschaftlichen Bedeutung der Gewerbegruppen. Berücksichtigt werden hierbei gemäß der Wahlordnung insbesondere die Zahl der IHK-Zugehörigen, der Gewerbeertrag und die Beschäftigtenzahl.

Bei der Wahl zur Vollversammlung für die Legislaturperiode 2022 bis 2027 hat die Vollversammlung zur Ermittlung der Sitzverteilung folgende Gewichtungen festgelegt:

Sind Sie neugierig geworden? Werfen Sie doch einen Blick in die Wahlordnung!