Unsere Region
IHK positioniert sich zur Metropolregion und Innenstadtentwicklung
Bei ihrer jüngsten Sitzung hat die Vollversammlung der IHK Aachen nicht nur richtungsweisende Beschlüsse für die Region gefasst, IHK-Präsidentin Gisela Kohl-Vogel hat auch die aktuellen wirtschaftspolitischen Entwicklungen auf Bundesebene in den Blick genommen:
“Das neue Bundeskabinett will mit dem angekündigten Investitionssofortprogramm Entlastungen für die Wirtschaft schaffen. Die IHK Aachen begrüßt die vorgesehenen steuerlichen Entlastungen in Höhe von insgesamt 46 Milliarden Euro bis 2029. Es ist allerdings nur ein erster Schritt zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland.“
Die IHK-Präsidentin betont: “In den kommenden vier Jahren werden wir nicht müde werden, deutlich mehr Wirtschaftsfreundlichkeit einzufordern und positive Entwicklungen aktiv zu unterstützen. Nicht zuletzt werden wir dies im November bei unserem parlamentarischen Abend mit den Bundestagsabgeordneten des IHK-Bezirks in Berlin tun.”
Auch auf regionaler Ebene setzt die IHK-Vollversammlung klare Signale. Zum Ende des Jahres 2025 wird die IHK Aachen aus der Metropoloregion Rheinland (MRR) austreten. Die Vertreterinnen und Vertreter der regionalen Wirtschaft sind sich einig, dass der konkrete Mehrwert für den IHK-Bezirk Aachen, Düren, Euskirchen und Heinsberg fehlt.
IHK-Hauptgeschäftsführer Michael F. Bayer betont: “Die inhaltliche Ausrichtung und die Ergebnisse des Verbundes haben unsere Erwartungen nicht erfüllt. Ohne den erhofften Output ergibt eine weitere Mitgliedschaft für uns keinen Sinn.“
Eine zielgerichtete strategische Bündelung der wirtschaftlichen Interessen auf rheinischer Ebene erfolgt zum Beispiel über die IHK-Initiative Rheinland und insbesondere im Kontext des Rheinischen Reviers. Darüber hinaus hat die Vollversammlung ein Positionspapier zur resilienten Innenstadt verabschiedet. Angesichts tiefgreifender Veränderungen durch Struktur- und Klimawandel sowie verändertem Konsumverhalten spricht sich die regionale Wirtschaft in der Städteregion Aachen und in den Kreisen Düren, Euskirchen und Heinsberg für einen grundlegenden Wandel in der Entwicklung der Stadtzentren aus. Wohnen, Arbeiten, Freizeit, Kultur und Gastronomie sollen enger verzahnt werden, um lebendige, lebenswerte und zukunftsfähige Stadtkerne zu schaffen. Neue Konzepte wie hybride Handelsformate und flexible Zwischennutzungen sehen die Unternehmerinnen und Unternehmer dabei als zentrale Elemente.
Zudem braucht es laut IHK-Handelsausschussvorsitzendem Peter Heinrichs eine “Kultur der Ermöglichung für Existenzgründer in Innenstädten”. Dafür notwendig seien schnellere Verwaltungsprozesse und weniger Bürokratie. Auch die Vernetzung von Politik, Verwaltung, Immobilieneigentümern und Unternehmen müsse deutlich gestärkt werden, denn resiliente Kooperationen über institutionelle und kommunale Grenzen hinweg seien essenziell.
“Nur durch permanente Kommunikation dieser Akteure entstehen schnellere und bessere Entscheidungen”, betont Heinrichs.
Über die innerstädtische Aufenthaltsqualität sagt er: “Grünflächen, Wasser und attraktive Plätze sind identitätsstiftend und fördern die Resilienz unserer Innenstädte.” Die Unternehmerinnen und Unternehmer sind sich einig: Die Innenstädte der Zukunft sollen erreichbar, sicher und lebenswert sein.
Das Positionspapier finden Sie hier: Positionspapier resiliente Innenstädte (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 265 KB)
IHK-Presseinformation vom 4. Juni 2025