Wiesbaden bewegt!?

Wie sieht die Innenstadt der Zukunft aus? – darum geht es in dieser Serie. Vierter Teil: Statements zur Zukunft der Mobilität in der hessischen Landeshauptstadt.

PKW, Bahn, Bus, E-Scooter oder Elektroroller – es gibt unzählige Möglichkeiten, sich in die und in der Innenstadt fortzubewegen. Aber welche von ihnen sind sinnvoll, nachhaltig und zukunftsfähig? Eine City-Bahn bekommt Wiesbaden nicht. Doch wie sehen die Alternativen aus? Jörg Gerhard von der ESWE Verkehr und Unternehmer Daniel Thiel beschreiben uns ihre Vorstellung zur Mobilität der Zukunft.
JÖRG GERHARD
ESWE Verkehrsgesellschaft mbH
Unsere Vision – Null Emission“. Unter diesem Motto verfolgt ESWE Verkehr mit Nachdruck die Umstellung der Busflotte auf lokal emissionsfreie Fahrzeuge. Bis Ende des Jahres werden in Wiesbaden 120 Batterie- und 10 Brennstoffzellenbusse im Einsatz sein. Als hochmoderner Mobilitätsdienstleister verbinden die Busse von ESWE Verkehr Innenstadt und Umland auf 43 Linien. Mobilität wird dabei umfassend gedacht: Mit ‚ESWE Verkehr meinRad‘ stehen rund 500 Mieträder in Wiesbaden bereit. Auch begleitet das Unternehmen die Aufwertung des Schienenverkehrs aktiv. Bei ihrem Handeln ist die Verkehrsgesellschaft zukunftsgewandt. Sie plant daher auch die Umstellung auf emissionsfreie Gelenkbusse und erweitert das Mobilitätsangebot kontinuierlich – zum Beispiel mit neuen Tangential- und Expressbuslinien.“
DANIEL THIEL
Daniel Thiel Wiesbaden
In meinen Augen entspricht das aktuelle Wiesbadener Mobilitätsangebot nicht dem einer Landeshauptstadt. Sicherlich trägt die Sperrung der Salzbachtalbrücke wesentlich dazu bei. Reiner Busverkehr, selbst wenn die gesamte Flotte auf Elektro-Antrieb umgestellt wird, ist keine Zukunftsperspektive. Ohne neue Schienenverbindungen, insbesondere eine bessere Anbindung zwischen Innenstadt und Hauptbahnhof sowie neue Expresslinien nach Frankfurt, Mainz und zum Flughafen, kann das anhaltende Wachstum der Stadt nicht nachhaltig und umweltfreundlich gestaltet werden. Die Innenstadt könnte durch die Erweiterung der Fußgängerzone deutlich aufgewertet und attraktiver gemacht werden. Stellen Sie sich eine verkehrsberuhigte "Rue" vor, wo Menschen wie zu Kaiser's Zeiten flanieren, einkaufen und vielseitige Gastronomie genießen! Dafür bräuchte es aber ein neues "Park & Last Mile" Konzept: günstiges Parken mit kostenfreien Angeboten (e-Shuttle, Rikschas, Fahrräder usw.), um schnell die Fußgängerzone zu erreichen.“