6. Lagerumschlagsgeschwindigkeit (LUG)

Aufbau einer kurzfristigen Erfolgsrechnung Teil 5

Wieder ein Tipp für den kleinen Einzelhandel ohne Warenwirtschaftssystem

Heute erreichen wir den letzten Schritt der kurzfristigen Erfolgsrechnung. Aber last but not least ist die LUG einer der wichtigsten Indikatoren wenn es um die Beurteilung der Rentabilität und die Bewertung eines Lagerbestands geht.

Ermittlung des durchschnittlichen Lagerbestands:

Der durchschnittliche Warenbestand ist ein Zwischenwert, den wir benötigen um die LUG (Lagerumschlagsgeschwindigkeit) zu ermitteln. Die Berechnung ist ganz einfach:

Anfangsbestand (Inventur)im Verkaufswert

+Monatsendbestände

:(die Anzahl der Monate + 1)

Ermittlung der Lagerumschlagsgeschwindigkeit (LUG):

: durchschnittlicher Lagerbestand.

Die LUG beschreibt wie oft Sie Ihren Lagerbestand im Jahr verkaufen (umschlagen). Die Monatsendwerte beschreiben wie oft Sie Ihr Lager bis zu diesem Monat verkauft haben. Wenn Sie feststellen, dass Ihre LUG am Jahresende zu niedrig ist (z.B. Textil unter 2) sollten Sie je nach Branche das Lager nach schwer verkäuflicher Ware durchforsten und überlegen, ob Sie diese Ware wirklich brauchen.

Ein praktisches Beispiel:

Ändert sich die LUG wie in unserem Beispiel von 2 auf 2,5 verringert sich der Kapitaleinsatz um 5,5%.

Bei einem Lagerbestand von 2 beträgt die durchschnittliche Lagerdauer Ihrer Ware 180 Tage. Bei einem Wert von 4 (nicht in allen Sortimenten und Standorten zu erreichen) sind es nur 90 Tage. Diese 90 Tage entsprechen in vielen Branchen der 3. Zahlungskondition. Sie haben also Ihre Ware verkauft bevor die Rechnung fällig ist.

In der nächsten Ausgabe zeige ich Ihnen einige weitere praktische Beispiele zur KER. Wenn Sie Fragen haben stehe ich Ihnen auch gerne persönlich zur Verfügung.