Standortpolitik

IHK-Konjunkturgespräch 2024

Auf dem diesjährigen Konjunkturgespräch am 16. Februar 2024 in der IHK Ulm präsentierte Jonas Pürckhauer (Stellvertretender Hautgeschäftsführer der IHK Ulm) die Ergebnisse der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage, an der sich 168 Unternehmen beteiligt haben (ein Rücklauf von 46,3 Prozent):
Das Jahr 2023 war für die regionale Wirtschaft schwierig. Daran wird sich aus der Sicht der hiesigen Unternehmen auch im Jahr 2024 nicht viel ändern. Zwar hat sich zu Jahresbeginn die aktuelle Geschäftslage stabilisiert, die Erwartungen bleiben jedoch von Skepsis geprägt. Angesicht anhaltender Risiken und des Ausbleibens klarer politischer Vorgaben bleibt die Verunsicherung groß. Darunter leidet in zunehmendem Maße die Bereitschaft, in Deutschland zu investieren. 2024 droht ein weiteres schwaches Wirtschaftsjahr.
Anschließend stellte Prof. Dr. Stefan Kooths, Direktor des Forschungszentrums Konjunktur und Wachstum am Institut für Weltwirtschaft (IfW) Kiel,  die Ergebnisse der Konjunkturanalyse seines Zentrum Stand Dezember 2024 vor:
Die Aussichten für die Weltkonjunktur bleiben aufgrund der instabilen geopolitischen Lage, der restriktiven Geldpolitik und der volatilen Energiepreise eingetrübt. Die Weltwirtschaft wird im Jahr 2024 mit einem ähnlichen Expansionstempo wie im Jahr 2023 in Höhe von 2,5 Prozent moderat zulegen. Beim globalen Warenhandel ist von einer schwachen Erholung 024 mit einem Wachstum von 1 Prozent auszugehen, nach einer Schrumpfung um 1,5 Prozent 2023.
Das schwache globale Umfeld, was wiederum den deutschen Außenhandel und damit die Investitionen in Deutschland belastet. Darüber hinaus bremst die Verunsicherung durch die unsichere staatliche Haushaltslage in Deutschland die gesamte Investitionstätigkeit deutlich. Positive Effekte kommen von der allmählichen Erholung beim privaten Konsum durch den Rückgang der Inflation.
In diesem Umfeld wird es der deutschen Wirtschaft nicht gelingen, sich aus ihrer langjährigen Schwäche zu befreien. Die gesteigerte wirtschaftspolitische Ungewissheit betrifft zahlreiche Unternehmen und kann zu einer Deindustrialisierung beitragen, besonders wenn sich der aufgestellte Rahmen für die Klimatransformation als unzuverlässig erweisen sollte. Die Erwerbstätigkeit und das Arbeitsvolumen werden in Deutschland im kommenden Jahr schrumpfen, die Arbeitslosigkeit wird im Jahresdurchschnitt 2024 auf 6 Prozent ansteigen. 
Akutes wirtschaftspolitisches Handeln muss die Finanzierung des Staatshaushalts für das kommende Jahr sichern. Die damit verbundene Sicherung der Investitions- und Transformationsbedingungen in Deutschland muss in ein Konzept der langfristigen Standortstärkung eingebettet werden.
Die Folien zur Veranstaltung können Sie rechts unter “weitere Informationen” herunterladen.