Deutschland: Noch kein Aufbruch in Sichtweite

Die aktuelle Stimmung unter den mehr als 23.000 von den IHKs befragten Betrieben aus nahezu allen Branchen und Regionen verharrt trotz Aufhellungen in den letzten Monaten weiterhin im pessimistischen Bereich. Keiner der Indikatoren ist positiv. Der ersehnte wirtschaftliche Aufbruch ist noch nicht in Sicht. Die Risiken, denen die Unternehmen begegnen, verdeutlichen den dringenden Handlungsbedarf in der Wirtschaftspolitik.
Trotz eines aufgrund von Vorzieheffekten erfreulichen ersten Quartals ist die Gefahr einer Rezession leider nicht gebannt. Die DIHK rechnet deshalb insgesamt weiterhin für 2025 mit einem leichten Rückgang des Bruttoinlandsproduktes um 0,3 Prozent. Damit verdichtet sich die Befürchtung, dass erstmals in der deutschen Nachkriegsgeschichte die Wirtschaftsleistung das dritte Jahr in Folge sinkt.
Die Wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen sind weiter größtes Geschäftsrisiko. Weitere Geschäftsrisiken sind die Inlandsnachfrage (57 Prozent) und Arbeitskosten (56 Prozent, Höchststand). Die Energie- und Rohstoffpreise verschärfen die Lage zusätzlich.
Bei den energieintensiven Unternehmen sagen das 71 Prozent.
Deshalb bleibern die Geschäftserwartungen der Unternehmen unter dem Strich leicht pessistisch, obwohl sie sich leicht aufgehellt haben. Der Anteil der Firmen, die negativ in die Zukunft blicken, sinkt von 31 auf 26 Prozent, während die Zahl der optimistisch gestimmten Unternehmen von 14 auf 16 Prozent zunimmt. Angesichts der unsicheren Gesamtsituation bleiben die Unternehmen bei ihren Investitionsabsichten und ihren Beschäftigungsplänen in Deutschland weiterhin zurückhaltend.