Wirtschaft unter Druck


Der konjunkturelle Abwärtstrend bei den Unternehmen in Baden-Württemberg scheint vorerst gestoppt zu sein. Dennoch bleibt unklar, wie sich die Wirtschaft in den kommenden Monaten entwickeln wird, da die letzten Monate von erheblicher Unsicherheit geprägt waren. Ein wesentlicher Faktor hierfür war die erratische Zoll- und Handelspolitik der Vereinigten Staaten.
Die Konjunktur in Baden-Württemberg bleibt gedämpft. Der Indikator der aktuellen Geschäftslage sinkt im Vergleich zum Jahresbeginn um 2 Punkte auf 4 Punkte ab. Nur noch 26 Prozent der Unternehmen befinden sich in einer guten Geschäftslage, das sind etwa 3 Prozent weniger als Anfang des Jahres.
Die neue Bundesregierung konnte mit ihrem Investitionspaket bisher keine Euphorie bei den Unternehmen auslösen. Versprechen über mehr Investitionen in die Infrastruktur und steuerliche Entlastungen, wie die Senkung der Körperschaftssteuer oder frühzeitige Abschreibungen auf Anlageinvestitionen, führen nicht automatisch zu mehr Investitionen. Die Investitionspläne der baden-württembergischen Unternehmen für die kommenden 12 Monate bleiben zurückhaltend. Sie beklagen unter anderem die hohe Bürokratie, die durch langwierige Bearbeitungsprozesse und unzuverlässige Rahmenbedingungen ein Investitionshemmnis darstellt. Hinzu kommen vergleichsweise hohe Standortkosten.
Die Geschäftserwartungen für die kommenden 12 Monate bleiben mit einem Wert von –5 Punkten negativ, zeigen jedoch seit Jahresbeginn einen positiven Trend.
Die schwache Konjunktur wirkt sich negativ auf die Beschäftigungspläne der Unternehmen aus. Nur 12 Prozent der Unternehmen erwarten eine steigende Beschäftigung, etwa 61 Prozent gehen von einer gleichbleibenden und 27 Prozent von einer sinkenden Beschäftigtenzahl aus. Die Arbeitslosenquote lag im April 2025 bei 4,9 Prozent in Baden-Württemberg – im Vergleich zum Vorjahr zeigt sich eine leicht steigende Tendenz, da die Arbeitslosenquote damals bei 4,6 Prozent lag.
Die vollständige Konjunkturberichterstattung für Baden-Württemberg finden Sie im IHK-Konjunkturportal.