IHK-Vollversammlung blickt mit Sorgenfalten ins Neue Jahr
Die wirtschaftliche und politische Lage war zentrales Thema der Sitzung der IHK-Vollversammlung am 11. Dezember. Die konjunkturelle Schwächephase in der IHK-Region Ulm zieht sich inzwischen quer durch eine Vielzahl an Unternehmen und Branchen. Das machten die Berichte aus den verschiedenen Ausschüssen der Kammer deutlich. Der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Ulm, Dr. Stefan Bill, kam in seinem Gastvortrag zu einem ähnlichen Fazit. Und spürbare Besserung ist nicht in Sicht. Es fehlt an Nachfrageimpulsen.
Zu dieser wirtschaftlich schwierigen Phase kommt noch eine politische Krise hinzu. Neben mehreren internationalen Krisenherden sorgt auch das Ampel-Aus mit der Hängepartie um den Bundeshaushalt für Ungewissheit in der Wirtschaft.
„Der unklare wirtschaftspolitische Kurs in Deutschland wurde bislang schon von zahlreichen Betrieben als ein Risiko für die eigene wirtschaftliche Entwicklung gesehen, Inlandsinvestitionen wurden zurückgefahren. Als Unternehmer stehen wir dafür Probleme als Herausforderung zu sehen und diesen mit Energie und Kreativität zu begegnen. Doch die zusätzliche Verzögerung von wichtigen Weichenstellungen und Entscheidungen wird unweigerlich unsere Wettbewerbsfähigkeit weiter schwächen.“, sagt Dr. Jan Stefan Roell, Präsident der IHK Ulm.
Zentrale Steuerungshebel liegen aus Sicht des Parlaments der Wirtschaft in den Themen Bildung, Infrastruktur, Energiepolitik und insbesondere Bürokratiebelastung. Alles Handlungsfelder, die von der Politik direkt geändert werden könnten und für die aus der Wirtschaft konkrete Umsetzungsvorschläge vorliegen. Auch die in der Sitzung von der Vollversammlung verabschiedeten Wirtschafts- und Europapolitischen Positionen der IHK-Organisation beinhalten zahlreiche Forderungen und Handlungsempfehlungen.
„Neben der politischen Interessenvertretung sind wir als IHK aber auch überall dort selbst aktiv, wo wir etwas ändern und tun können“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführerin Petra Engstler-Karrasch.
So haben Haupt- und Ehrenamt zu Beginn der Vollversammlungsperiode von 2023-2028 in einem Strategiepapier acht Handlungsfelder identifiziert und Maßnahmen daraus abgeleitet, die als Orientierung für die Arbeit der IHK dienen. In der Sitzung wurden von Seiten des Hauptamtes die Fortschritte in den einzelnen Handlungsfeldern Stärkung des Unternehmertums, Regionalentwicklung, Berufliche Bildung, Arbeits- und Fachkräfte, Nachhaltige Energieversorgung, Technologie- und Wissenstransfer, Digitalisierung sowie Bürokratie und Regulatorik dargestellt und aufgezeigt, welche Maßnahmen im kommenden Jahr angegangen werden sollen.
„Es ist beeindruckend mit welcher Dynamik und mit welcher Energie die Themen in unserer IHK angegangen werden. Das Angebot ist unglaublich vielfältig und am Puls der Zeit“, sprach Roell der IHK-Geschäftsführung seine Ankerkennung aus und regte an, auch an der Vermarktung der IHK-Arbeit kontinuierlich weiterzuarbeiten.
Nicht zuletzt wurde auch dem Wirtschaftsplan 2025 von der IHK-Vollversammlung zugestimmt.
Hinweis: Die inhaltlichen Aussagen in den Pressemeldungen der IHK Ulm basieren auf den erarbeiteten Positionen der demokratisch legitimierten Gremien der IHK Ulm, Befragungen oder Angaben aus statistischen Auswertungen. Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass es zu den dargestellten Aussagen innerhalb der Mitgliedsunternehmen der IHK Ulm auch abweichende Meinungen geben kann.