Hans App GmbH Garten- und Landschaftsbau KG, Unlingen EnBW Energie Baden-Württemberg AG, Biberach

Mehr Grün – weniger Grau

Mit Asphalt und Pflaster war das Firmengelände der EnBW in Biberach von Grau geprägt und komplett versiegelt. „Es sah anfangs so aus, wie viele Firmengelände eben aussehen“, erinnert sich Uschi App, Geschäftsführerin der Hans App GmbH, die mit der Umsetzung der Transformation beauftragt war.
„Gepflasterte und asphaltierte Flächen, Parkplätze, ein Grünstreifen in der Mitte.“ Das EnBW-Betriebsgelände in Biberach ist rund 2,6 Hektar groß. „Einen Teil dieser Fläche möchten wir nutzen, um Tieren und Pflanzen einen Lebensraum zu bieten und das Mikroklima am Standort zu verbessern“, ergänzt EnBW Projektmanager Michael Schlegel. „Denn mehr Grün bedeutet weniger Hitze und bessere Luft.“ Kurz: grün, kühl und lebendig soll er sein, der neue Firmengarten.

Der Plan: Alles anders

Asphalt und Pflaster wurden zunächst komplett entfernt und so Platz geschaffen für Wildstauden, ein Sandarium aus Nagelfluhfelsen für Wildbienen und heimische Sträucher wie Holunder und Kornelkirsche. Auf dem großen Vorplatz entstand eine „Stadtklimaanlage“ mit dichtem Blätterdach, das an heißen Tagen kühlt, und ein Teil der Parkplätze wurde zu einer Baumschule, wo weitere Bäume für den Firmengarten gezogen werden. Wo nicht auf Pflaster verzichtet werden konnte, wurden die Steine als Rasenfugenpflaster neu verlegt, damit dazwischen Regenwasser versickern und kühlendes Grün wachsen kann.

Besonderheit: Nichts wird weggeworfen

Eine besondere Herausforderung war für Uschi App und ihr Team die Vorgabe der EnBW, das rückgebaute Material möglichst vollständig wiederzuverwenden. Hier mussten sich die Garten- und Landschaftsbauer umgewöhnen: Für Schnittgut, Holz, Steine und Oberboden mussten Lagerflächen auf der Baustelle eingeplant und ein neuer Zweck gefunden werden. Beispielsweise wurden kranke und nicht mehr standsichere Bäume gefällt und spenden jetzt als Totholz Insekten, Eidechsen, Spinnen, Igeln und Mäusen einen wichtigen Lebensraum. Übrige Pflastersteine wurden geschreddert und als Unterbau verwendet.

Projekte wie diese werden gefördert

Uschi App wünscht sich, dass viel mehr Unternehmen ihre Flächen auf diese Weise umgestalten: „Mehr Grün nutzt nicht nur Pflanzen, Tieren und Mikroklima. Es trägt auch dazu bei, dass die Mitarbeiter sich wohlfühlen. Außerdem ist ein schön gestalteter Firmengarten eine gute Außenwerbung – am EnBW-Gelände bleiben die Menschen nun stehen.“
Für Projekte wie dieses gibt es zahlreiche Unterstützungsmöglichkeiten, die Unternehmen in Anspruch nehmen können. Die EnBW hat sich beispielsweise im Rahmen des vom Land Baden-Württemberg geförderten Projekts „UnternehmensNatur“ vom NABU und der Flächenagentur Baden- Württemberg beraten lassen.
WAB