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Masterplan für die Förderung des Mittelstands
Wo drückt den Mittelstand der Schuh? Und was erwartet er von der Politik?
Dazu haben sich landesweit 1.400 Unternehmen sowie 77 Kammern, Verbände und Wirtschaftsorganisationen an einer Online-Umfrage des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden- Württemberg beteiligt, die mit Unterstützung des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim, des Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung in Tübingen und des Instituts für Mittelstandsforschung an der Universität Mannheim entwickelt wurde. Die Antworten von Unternehmen und Experten sollen die Grundlage bilden für eine Weiterentwicklung der Mittelstandspolitik. Dazu gehört die Einrichtung einer Task Force, die prüfen soll, welche Maßnahmen in welcher Zeit umgesetzt werden können. Einzelne Handlungsempfehlungen sollen in einem „Aktionsprogramm für den Mittelstand“ priorisiert werden (siehe Kasten).
BWIHK befürwortet Masterplan und fordert gemeinsames Handeln
Christian O. Erbe, bis Mitte November Präsident des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags (BWIHK), betonte mit Blick auf das Gutachten: „Die Analyse ist ein erster wichtiger Schritt. Denn blicke ich nur auf unsere gerade ausgewerteten Konjunkturergebnisse, sind wir zweifellos in der Rezession angekommen. Wir müssen dringend und zwar gemeinsam handeln!“
Dass der Bürokratieabbau eines der vordringlichsten Handlungsfelder markiert, sei für die IHKs nicht überraschend. „Wir brauchen jetzt einen strukturellen Abbau, bislang sind wir häufig noch zu kleinteilig unterwegs“, stellte Erbe klar. Darüber hinaus begrüßte er, dass das Thema Innovation, wie von den IHKs gefordert, großen Raum im Masterplan Mittelstand einnimmt: „Baden-Württemberg muss als Standort für unternehmerische Forschung und Entwicklung wieder attraktiver werden, gerade auch für kleine und mittlere Unternehmen.“ Hierfür brauche es unter anderem eine stärkere steuerliche Investitionsförderung.
Zeitnahe Umsetzung ist wichtig
In Sachen Gewerbeförderung befürwortet die IHKOrganisation die im Masterplan formulierten Ansätze, zum Beispiel die Unterstützung von Unternehmensnachfolgen, die Anpassung von Förderprogrammen an veränderte Rahmenbedingungen und den Ausbau des Wagniskapitals. „Zwingend erforderlich sehen wir auch die Anpassung des Gesetzes zur Mittelstandsförderung an die aktuellen Herausforderungen“, so Erbe. Dabei sollte die Gründung und Entfaltung von selbstständigen Existenzen der mittelständischen Wirtschaft im Fokus stehen. „Wir unterstützen die Task Force mit vollem Einsatz bei der Umsetzung der Maßnahmen“, sagte Erbe. Jetzt gehe es in erster Linie um die zeitnahe Umsetzung der Handlungsempfehlungen.
WAB