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Elf Verbände fordern mehr Ermöglichungsplanung

„Für den Baden-Württembergischen Industrieund Handelskammertag ist es unerlässlich, dass sich das Prinzip ‚Zukunft braucht Fläche‘ im künftigen Landesentwicklungsplan widerspiegelt“, so Thilo Rentschler, Hauptgeschäftsführer der für Wohnen & Bauen sowie Flächenthemen federführenden IHK Ostwürttemberg. „Angesichts der enormen Herausforderungen, die durch die aktuellen Transformationen in der Südwestwirtschaft entstehen, ist es von entscheidender Bedeutung, dass genügend Raum für die Entwicklung und den Wandel der Wirtschaft bereitgestellt wird. Nur so können Unternehmen die notwendigen Anpassungen vornehmen und ihre Wettbewerbsfähigkeit auch in Zukunft sichern.“ Aus Sicht von Wirtschaft und Kommunen sei es unerlässlich, auch in Zukunft attraktive Standortbedingungen für Baden-Württemberg zu gewährleisten. Dazu gehöre eine Politik, die alle relevanten Aspekte sorgfältig abwäge und das Schaffen von Raum für die Zukunft ermögliche. Ohne ausreichend verfügbare Flächen werde dies nicht im erforderlichen Maße möglich sein.

Forderung nach klarer Flächenpolitik

In ihrem Positionspapier haben die Verbände konkrete Bedarfe für die kommenden Jahre analysiert. Laut der Analyse werden in den kommenden Jahren und Jahrzehnten erhebliche Flächenbedarfe von mindestens plus 2,4 Prozent der Gesamtfläche Baden Württembergs (dies entspricht 86.000 Hektar) erforderlich sein, für die Sicherung des Industriestandorts und der dazugehörigen Arbeitsplätze, den Wohnungsbau, die Umsetzung der Energiewende und den Ausbau einer modernisierten Infrastruktur sowie ein nachhaltiges Umweltmanagement. Dabei geht es um den Flächenbedarf, der für einen starken Standort Baden-Württemberg zum Erhalt der Daseinsvorsorge (öffentliche Infrastruktur, Energieversorgung usw.) als auch die Zukunftsfähigkeit von Betrieben und Unternehmen unerlässlich sind. Die Verbände betonen dabei ausdrücklich, dass der sparsame und verantwortungsvolle Umgang mit der Ressource Fläche fraglos hohe Priorität hat. Deshalb bekennen sich die Akteure klar zur Förderung der Innenentwicklung, um den Flächengebrauch, insbesondere die Versiegelung von Flächen, möglichst gering zu halten.
WAB