IHK-Gründeratlas 2025

Die IHK Ulm verzeichnet in ihrem Gründeratlas 2022 – 2024 für die Region eine anhaltend dynamische Gründungsentwicklung. Im Jahr 2023 wurde mit 3.776 Gründungen ein Zehnjahreshoch erreicht. Insgesamt entstanden 10.726 Betriebe im Betrachtungszeitraum 2022 - 2024. Mit 3.575 Neugründungen lag der Jahresdurchschnitt deutlich über dem Langfristmittel.
Und noch eindrucksvoller: Die Zahl der Neugründungen übersteigt die der Gewerbeabmeldungen deutlich. Der Unternehmensbestand nimmt dadurch im Zeitraum von 2022 bis 2024 um 2.743 Betriebe weiter zu. Bei der Wachstumsintensität – darunter versteht man den Zuwachs an Unternehmen pro 10.000 Einwohner – liegt die IHK-Region Ulm sowohl in der Langfristbetrachtung 2015 - 2024 als auch im Betrachtungszeitraum 2022 – 2024 somit sogar an der Spitze in Baden-Württemberg. Während von 2022 – 2024 in der IHK-Region Ulm jährlich durchschnittlich ein Zuwachs von 17,09 Betrieben je 10.000 Einwohner zu verzeichnen war, liegt der Landeswert bei 14,88.
„Diese Zahlen verdeutlichen einmal mehr die Stärke unserer Region mit einer hohen Beständigkeit bei gleichzeitiger Dynamik“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführerin Petra Engstler-Karrasch

Regionale Gründungsstruktur im Detail

Die Schere zwischen männlichen und weiblichen Gründungen schließt sich weiter. Der Anteil der Gründerinnen an den Einzelunternehmen liegt inzwischen bei 42,1 Prozent und damit über dem Landesdurchschnitt.
Ein weiterer Befund des aktuellen Gründeratlas: Die Gründung durch ausländische Staatsangehörige hat wieder zugenommen. Der Anteil ausländischer Gründer lag im Betrachtungszeitraum 2022 - 2024 bei 24,3 Prozent.

Trend zur Nebenerwerbsgründung hält weiterhin an

Mit 65,7 Prozent starteten in etwa zwei Drittel aller Neugründungen im Nebenerwerb. Während sich in der Vergangenheit deutlich mehr Frauen als Männer für eine Gründung im Nebenerwerb entschieden hatten, liegen Frauen und Männer nun fast gleichauf. Nur ausländische Gründer starteten im Betrachtungszeitraum mit 66,8 Prozent mehrheitlich im Haupterwerb in ihre Selbstständigkeit.
„Egal ob im Haupt- oder im Nebenerwerb gegründet wird – jede Gründung ist ein Ausdruck von Unternehmertum. Es ist ein verbreitetes Missverständnis, dass eine Nebenerwerbsgründung weniger Wert hätte. Gerade in Zeiten guter Erwerbsalternativen beweist es unternehmerisches Verständnis, wenn Gründer die Opportunitätskosten und Risiken abwägen und sich im Zweifel zunächst für den Nebenerwerb entscheiden. Das ist häufig auch der Grundstein für gesundes Wachstum“, erläutert Engstler-Karrasch.

Gründung als Innovationsmotor

Auch wenn jedes Startup eine Gründung ist, ist nicht jede Gründung gleich ein Startup. Vielmehr sind Startups die Ausnahme. Als Startup bezeichnet man schnell wachsende Gründungen mit innovativen und technologieorientierten Geschäftsmodellen. Gemessen an der Definition des Startupdetectors beträgt der Anteil der Startup-Gründungen in der IHK-Region rund ein Prozent am Gründungsgeschehen. Damit liegt der Anteil in etwa doppelt so hoch, wie im Landes- und Bundesdurchschnitt.

IHK unterstützt

Die IHK-Hauptgeschäftsführerin verweist angesichts des überdurchschnittlichen Startup-Anteils auf das hervorragende Ökosystem in der Region. Aus Sicht der IHK ist es aber allgemein wichtig für Gründer sich zu informieren und zu vernetzen.
„Mit dem StarterCenter bietet die IHK Ulm dafür eine bewährte Anlaufstelle,“ sagt Engstler-Karrasch weiter. Die Beratung und das vielfältige Netzwerkangebot werden von Gründern sehr geschätzt: In einer aktuellen Befragung bewerteten 87 Prozent die Angebote als „hilfreich“ oder „sehr hilfreich“ für den Gründungsprozess.
Anmerkung:
Der IHK-Gründeratlas erscheint in 9. Auflage und umfasst den Zeitraum 2022–2024. Er enthält neben Gesamtergebnissen auch detaillierte Auswertungen, u. a. nach Kreisen, Branchen und Personengruppen. Der Gründeratlas steht unter www.ihk.de/ulm/gruenderatlas zum Download bereit.