Selbstverständlich nachhaltig

Stephan Rayher ist nicht nur Inhaber und Geschäftsführer der Rayher Hobby GmbH mit Sitz in Laupheim, er ist bekennender Naturmensch. Kein Wunder, ist ihm Umweltschutz besonders wichtig.
Seine oberste Priorität seien aber immer seine Mitarbeiter, sagt er ernst. Als Geschäftsführer fühle er sich ihnen besonders verpflichtet und sei in erster Linie dafür verantwortlich, das Unternehmen erfolgreich zu halten und die Jobs zu sichern. Aber als Kopf eines Laupheimer Familienunternehmens geht seine Verantwortung weit darüber hinaus. „Wir haben zwei Standorte hier in Laupheim und sind in der Region verwurzelt. Deshalb finde ich es wichtig, dass die Menschen hier und die Region auch von uns als Unternehmen profitieren“, erklärt er. Für ein Familienunternehmen sei es ganz normal, sich für die Region zu engagieren, Vereine, Verbände und Jugendarbeit zu unterstützen. Rayher stellt zum Beispiel Schulen den Firmenacker zur Verfügung – ja, die Firma Rayher besitzt Ackerflächen. So können die Kinder nicht nur mehr über den Anbau ihrer Nahrungsmittel lernen, sondern auch selbst tatkräftig mitmischen. Kindergärten erhalten regelmäßig kostenlose Päckchen mit Rayher-Bastelmaterial. „Wir – also auch meine Eltern vor mir – haben immer schon versucht, den Rahmen, den wir hier schaffen, bestmöglich zu gestalten“, so der Geschäftsführer.

Im Einklang mit der Natur

Als passionierter Jäger streift Stephan Rayher seit fast zwanzig Jahren durch sein Revier und beobachtet hautnah, dass die Natur ein Problem hat. Hier sieht er sich – und andere Unternehmerinnen und Unternehmer – besonders in der Verantwortung und legt besonderes Augenmerk auf Naturschutz, Biodiversität und einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen. „Wir haben eine Verantwortung gegenüber unserer Umwelt. Und es ist essenziell wichtig für unsere Kinder und unsere Enkel, dass wir hier tätig werden. Natürlich – wir sind ein Unternehmen, wir handeln mit Produkten und das hat Auswirkungen auf unsere Umwelt. Aber es ist unsere Aufgabe als Unternehmen, uns dafür einzusetzen, dass der Abdruck, den wir hinterlassen, insgesamt möglichst gering bleibt“, erklärt Rayher. Umso mehr war es ihm ein Dorn im Auge, dass die firmeneigene Fläche zwischen seinen Hallen früher mit Mais bepflanzt war – einer Raubbaukultur. Heute wachsen auf fast 20.000 Quadratmetern bunte Blühfelder aus Buchweizen, Sonnenblume, Steinklee, wilder Möhre, Fenchel, Malve und weiteren Gewächsen, die zahlreichen Tieren Nahrung bieten – und Lebensraum. Und gleich nebenan produzieren 180.000 Bienen eigenen Firmenhonig. „Nur alle fünf Jahre wird die Blühwiese neu gesäht und jährlich von einem befreundeten Bauern geerntet. Er packt die Ernte dann in seine Biogasanlage und sie liefert saubere Energie“, erklärt Rayher. Es krabbelt und summt rund um das Biotop des Bastelbedarf- Unternehmens: Durch die geringe Bewirtschaftung der Blühflächen wird eine unnatürliche Bodenverdichtung vermieden, die Artenvielfalt gefördert und die Regeneration des Bodens unterstützt.

Gemeinsam stark

„Wir wollen dauerhaft besser werden, ohne starre Ziele“, und mit einem Unternehmen im Rücken bleibt Rayher damit nicht allein. Viele kleine Aktionen wurden auch von den Mitarbeitenden in die Wege geleitet. So wurden jüngst die batteriebetriebenen Seifenspender gegen manuelle ausgetauscht und seither 2.000 Batterien im Jahr gespart. Die Menschen in seinem Umfeld mit einzubeziehen, zu sensibilisieren und einen positiven Einfluss auf seine Umgebung zu nehmen, ist Rayher wichtig. Der Acker beispielsweise, steht in erster Linie den Mitarbeitenden zur Verfügung und wird vom Betriebsrat verwaltet. Alle, die einmal als Bio-Bauer Kartoffeln pflanzen möchten, können sich einbringen. Das Saatgut wird kostenfrei gestellt, die Ernte unter den Hobbygärtnern aufgeteilt.
Stephan Rayher ist jemand, der seine Sache einfach gut machen will. Für ihn ist soziales Engagement und das ständige Streben nach mehr Einklang mit der Natur etwas völlig Selbstverständliches, kaum erwähnenswert. Erst wenn man ihn danach fragt, merkt man: die Liste ist lang. Und sein Engagement zieht Kreise, denn er gibt Impulse für Umweltbewusstsein in der Region, motiviert Mitarbeitende und zeigt, dass der Einsatz für Menschen und Umwelt und unternehmerischer Erfolg einander nicht ausschließen, sondern fördern.
Christin Krauß
Was wäre die Region ohne Unternehmerinnen und Unternehmer?
Ziemlich trist. Denn Unternehmerinnen und Unternehmer stellen nicht nur Arbeitsplätze zur Verfügung und versorgen die Menschen mit ihren Produkten. Sie engagieren sich oft auch weit darüber hinaus für die Menschen und ihre Region – und das aus voller Überzeugung.

Gutes tun und darüber sprechen
Die Kampagne „Unternehmer sein: anpacken. bewegen. begeistern“ soll dieses Engagement sichtbar und Unternehmerpersönlichkeiten nahbar machen. Dafür sammeln wir Geschichten wie diese, die zeigen, dass Unternehmerinnen und Unternehmer mit Begeisterung Teil der Region, der Gesellschaft, des Lebens sind – und sich aus Überzeugung dafür engagieren.
IHK Ulm
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