Bildungspartnerschaften

Informationen zu Bildungspartnerschaften

Was sind Bildungspartnerschaften?

Bildungspartnerschaften sind Kooperationen zwischen Unternehmen und Schulen mit langfristigem Charakter. Eine Bildungspartnerschaft spannt eine Brücke zwischen „Theorie und Praxis“. Das hilft Schülerinnen und Schülern sich beruflich zu orientieren. Die Unternehmen und Schulen legen Inhalte und Ziele der Partnerschaften individuell fest.

Was können Inhalte sein?

  • Schülerinnen und Schüler machen Praktika im Betrieb,
  • Vertreter des Unternehmens halten einen Vortrag am Elternabend, z. B. darüber, was Unternehmen von einem Auszubildenden erwarten, was eine Bewerbung erfolgreich macht oder über einen bestimmten Ausbildungsberuf,
  • der Betrieb bietet Besichtigungen an für Schüler, Eltern und Lehrer,
  • die Schulband oder der Chor treten auf Betriebsfesten auf,
  • Schülerinnen und Schüler erarbeiten ein Werkstück in der Werkstatt des Unternehmens.
Weitere Ideen, wie Schule und Unternehmen inhaltlich zusammenarbeiten können finden Sie rechts in der Downloadbox.

Wie profitieren die Partner davon?

Vielfalt der Berufswelt entdecken

Schülerinnen und Schüler lernen die Vielfalt der Berufswelt kennen anhand praktischer Bildungsprojekte. Das hilft, sich bei der Berufsfindung zu orientieren. Das Partnerunternehmen kann den Schülerinnen und Schülern im Verlauf ihrer Schullaufbahn in verschiedenen Jahrgangsstufen und in unterschiedlichen Fächern und Fächerverbünden begegnen.

Realistischer Einblick und Bindung zum Unternehmen

Den Schulabgängern wird der Weg ins Berufsleben erleichtert, da sie Praxiseinblicke in die Arbeitswelt erhalten. Haben sie während der Schulzeit positive Erfahrungen gesammelt z. B. durch Praktika, kann das den Anstoß geben für eine Bewerbung um einen Ausbildungsplatz. Auch Hochschulabsolventen kehren eher zum Unternehmen zurück, wenn sie während der Schulzeit bereits Praxis-Kontakt zum Unternehmen geknüpft haben.

Unternehmen knüpfen Kontakt zum Mitarbeiter der Zukunft

Unternehmen, die mit einer oder mehreren Schulen kooperieren, handeln vorausschauend und gesellschaftlich verantwortlich. Sie setzen sich schon heute mit den Arbeitnehmern von morgen auseinander und können so ihren Bedarf nicht nur besser planen, sondern auch hilfreiche Impulse setzen und so zu einer Verbesserung der Ausbildungsreife beitragen. Schulpartnerschaften als ein Instrument der Rekrutierung von mit der Region verbundenen Arbeitnehmern können helfen, eine hohe Fluktuation innerhalb der Belegschaft zu vermeiden und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Der Nutzen kurz und klar

Eine Bildungspartnerschaft bringt allen Seiten Nutzen – auf unterschiedliche Art:

für den Schüler

  • Persönlichkeitsentwicklung stärken und Ausbildungsreife verbessern,
  • ökonomische Bildung fördern,
  • Schlüsselqualifikationen verbessern.

 für die Berufsorientierung

  • Berufsorientierung optimieren und die Berufswahlkompetenz stärken,
  • Ausbilder und Auszubildende als Erfahrungspartner für die Schüler gewinnen,
  • unbekannte Berufe in den Fokus rücken,
  • Weiterentwicklung der Elternarbeit.

Lernort Schule

  • Zusätzliche Lernorte schaffen,
  • neue Lernkultur fördern.

für das Unternehmen

  • Kontakt zu den Fachkräften von Morgen herstellen
  • Außenwirkung durch regionale Engagement

für die Gesellschaft

  •  Berufliche Gleichstellung von Frauen und Männern durch Kontakt mit geschlechtsuntypischen Berufsfeldern,
  • Integration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund.

Standards in einer Partnerschaft

Sie wollen Ihre Kooperation zwischen Schule und Unternehmen professionell gestalten und erfolgreich zusammenzuarbeiten? Dann sollten Sie bei der Anbahnung einige grundlegende Kriterien beachten. Auch für bereits bestehenden Bildungspartnerschaften ist ein kritischer Blick auf die Ziele und die Art und Weise ihrer Umsetzung von Zeit zu Zeit hilfreich.
Eine Bildungspartnerschaft kann geschlossen werden zwischen
  • einer (allgemeinbildenden) weiterführenden Schule und einem Unternehmen,
  • einem Schulverbund und einem Unternehmen,
  • einer Schule und mehreren Unternehmen.
In den Kooperationsgesprächen verständigten Sie sich mit Ihrem Gesprächspartner auf ein langfristiges Kooperationskonzept, das den Aufbau einer Kooperationsroutine in einem über mehrere Jahre verlaufenden Prozess vorsieht.
Hierzu unterliegt die Kooperation einer schriftlichen Vereinbarung, mit festen Ansprechpartnern.
Verankern Sie die Partnerschaft  breit in der Schule und im Unternehmen. Beziehen Sie nicht nur Schul- und Unternehmensleitung mit ein, sondern auch Lehrer für Berufsorientierung, Fachlehrer und Ansprechpartner aus verschiedenen Abteilungen des Unternehmens.
Legen Sie anhand der Zieldefinition konkrete Maßnahmen, Projekte und Beiträge der Partner fest. Beide Partner bringen eigene Beiträge ein und profitieren von der Kooperation. Diese sollten, im Sinne der Öffentlichkeitsarbeit, nach innen und außen transparent und nachvollziehbar gestaltet werden. Hierzu dient den beteiligten Akteuren vor Ort die Handlungshilfe des Code of Conduct.
Überprüfen Sie die Ergebnisse der Zusammenarbeit regelmäßig, um eine Weiterentwicklung zu ermöglichen.

Hintergründe

Grundlage für diese Initiative ist die „Vereinbarung über den Ausbau von Bildungspartnerschaften zwischen Schulen und Unternehmen in Baden Württemberg“, die am 04. November 2008 zwischen der Landesregierung und Vertretern der Wirtschaft geschlossen wurde. Diese wurde am 29. März 2012 mit der „Vereinbarung über die Weiterentwicklung von Bildungspartnerschaften zwischen Schulen und Unternehmen in Baden Württemberg“ nochmals bekräftigt, indem auch besonders der MINT-Bereich, durch Bildungspartnerschaften, gefördert werden soll und kann.
Ziel der Vereinbarungen ist es, dass jede weiterführende Schule in Baden-Württemberg mindestens eine betriebliche Partnerschaft aufbaut und pflegt.

Die IHK Ulm unterstützt Sie

Sie haben – als Schule oder Unternehmen – Interesse an einer Bildungspartnerschaft? Die Mitarbeiterinnen des Bildungsnetzwerks Schule/Wirtschaft der IHK Ulm stehen Ihnen zur Seite, beim Aufbau und bei der Pflege einer Bildungspartnerschaft.
Unsere Erfahrungen mit Bildungspartnerschaften teilen wir gern mit Ihnen, wenn es darum geht,
  • den richtigen Bildungspartner zu finden oder auch mehrere,
  • erste Gespräche anzubahnen, zu führen und zu protokollieren,
  • die Kooperationsverträge passgenau zu gestalten,
  • die Unterzeichnung nach Ihren Wünschen zu umrahmen,
  • bei bestehenden Partnerschaften Gespräche zur Evaluation anzustoßen,
  • bei Entwicklungswünschen einen neutralen Partner von außen zu haben.
Kommen Sie bei Fragen und Anregungen gerne auf Ihre Ansprechpartnerin bei der IHK Ulm zu.