Konjunktur-Update

Wir geben Ihnen einen Überblick über die gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland, der Europäischen Union und global.
Letzter Stand der Aktualisierung: 17. Januar 2024.
Falls nicht anderweitig angegeben, beziehen sich die Statistiken auf den Gebietsstand Deutschland. Regionale Statistiken können erst mit einigen Nachlauf (Monate, Jahre) zur Verfügung gestellt werden.

Inflationsrate 2023 bei +5,9 %

Inflationsrate 12/2023: +3,7 % ggü. 12/2022 | +0,1 % ggü. 11/2023

Die Verbraucherpreise in Deutschland haben sich im Jahresdurchschnitt 2023 um 5,9 Prozent gegenüber 2022 erhöht. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, fiel die Inflationsrate für 2023 damit geringer aus als im Jahr zuvor. Sie hatte im Jahr 2022 noch bei +6,9 Prozent gelegen.
Auf Jahressicht 2023 nimmt die Inflationsrate weiter ab. So lage die Inflationsrate im Januar 2023 bei +8,7 Prozent. Ihren niedrigsten Wert erreichte sie im November 2023 mit +3,2 Prozent. Aktuell liegt der Wert bei +3,7 Prozent. Auf die Entwicklung der Energiepreise wirkte im Dezember 2023 ein Basiseffekt infolge der sogenannten „Dezember-Soforthilfe“, in deren Rahmen der Bund im Dezember 2022 einmalig den Monatsabschlag der privaten Haushalte für Gas und Wärme übernommen hatte. Diese Maßnahme der Bundesregierung hatte sich im Dezember 2022 dämpfend auf den Gesamtindex ausgewirkt, im Dezember 2023 hatte sie folglich einen steigernden Effekt.
Auswahl von Inflationsraten nach Bereichen:
  • Kerninflation 2023 (ohne Energie und Nahrungsmittel): +5,1 %
  • Inflationsrate 2023 bei Nahrungsmitteln: +12,4 %
    • Getreideerzeugnisse: +16,4 %
    • Zucker, Süßwaren: +15,7 %
    • Speisefette / Öle: -3,5 %
    • Butter: -17,8 %
  • Inflationsrate 2023 bei Dienstleistungen: +4,4 %
  • Inflationsrate 2023 bei Nettokaltmieten: +2,0 %
  • Inflationsrate 2023 bei Energie: +5,3 % (2022: +29,7 %)
  • Inflationsrate 2023 bei Strom: +12,7
  • Inflationsrate 2023 bei Kraftstoffen: -5,8 %
    • Benzin: -4,0 %
    • Diesel: -11,3 %
Die Inflationsrate für den Dezember 2023 lag im Bundesland MV bei +4,2 % ggü. 12/2022.
Quelle: Statistisches Bundesamt & Statistisches Amt MV

Großhandelspreise fallen

2023: -0,5 % ggü. 2022 | 12/2023: -2,6 % ggü. 12/2023 | -0,6 % ggü. 11/2023

Die Verkaufspreise im Großhandel waren im Dezember 2023 um 2,6 Proeznt niedriger als im Dezember 2022. Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilt, hatte die Veränderung gegenüber dem Vorjahr im November 2023 bei -3,6 Prozent und im Oktober 2023 bei -4,2 Prozent gelegen. Gegenüber dem Vormonat November 2023 fielen die Großhandelspreise im Dezember 2023 um 0,6 Prozent.
Wie schon in den Vormonaten waren hauptsächlich Mineralölerzeugnisse für den Rückgang der Großhandelspreise im Vorjahresvergleich verantwortlich. Im Dezember 2023 fielen die Preise im Großhandel mit Mineralölerzeugnissen gegenüber Dezember 2022 um 9,8 Prozent. Zum Vormonat November 2023 sanken diese Preise um 4,6 Prozent. Niedriger als im Vorjahresmonat waren auch die Preise im Großhandel mit Getreide, Rohtabak, Saatgut und Futtermitteln (-19,7 %), mit chemischen Erzeugnissen (-19,0 %), mit Erzen, Metallen und Metallhalbzeug (-12,7 %) sowie mit Altmaterial und Reststoffen (-7,6 %).
Höher als im Dezember 2022 waren dagegen die Preise im Großhandel mit Obst, Gemüse und Kartoffeln (+13,9 %) sowie mit Zucker, Süßwaren und Backwaren (+8,9 %). Auch für Getränke (+7,1 %) sowie für Tabakwaren (+5,8 %) musste auf Großhandelsebene mehr bezahlt werden als vor einem Jahr.
Quelle: Statistisches Bundesamt

Rezession: BIP 2023 geht um -0,3 % zurück

BIP in 2023: -0,3 % | BIP 2012 bis 2022 im Durchschnitt: +1,2 %

Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im Jahr 2023 nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes um 0,3 Prozent niedriger als im Vorjahr. Kalenderbereinigt betrug der Rückgang der Wirtschaftsleistung 0,1 Prozent.
BIP ausgewählter Vorjahre:
  • 2010 = +4,2 %
  • 2015 = +1,5 %
  • 2020 = -3,8 %
  • 2021 = +3,2 %
  • 2022 = +1,8 %
Das preisbereinigte BIP für das 1. Halbjahr 2023 in MV beträgt -0,1 % (vorläufige Daten).
Quelle: Statistisches Bundesamt & Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung der Länder (VGRdL)

ZEW-Index für Konjunktur steigt

Index steigt um +2,4 Punkte auf 15,2 Punkte

Der Konjunkturindex für Deutschland der Finanzmarktakteure steigt zum 6. Mal in Folge an und liegt seit November 2023 wieder im positiven Bereich. Besonders die Aussichten auf sinkende Zinsen seitens der Europäischen Zentralbank und der amerikanischen FED lassen den Index laut dem Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung ansteigen.
Quelle: ZEW-Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH, Mannheim

Weniger landwirtschaftliche Betriebe | mehr Öko

2023 ggü. 2020: -3 % | ökolog. Landbau: +10 %

Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland ist in den Jahren von 2020 bis 2023 um rund 3 Prozent oder 7 800 auf 255 000 Betriebe gesunken. Wie das Statistische Bundesamt zur "Internationalen Grünen Woche" in Berlin nach Ergebnissen der Agrarstrukturerhebung 2023 mitteilt, hielt damit der Strukturwandel in der Landwirtschaft hin zu weniger, aber dafür größeren Betrieben an. Insgesamt bewirtschafteten die Betriebe im Jahr 2023 rund 16,6 Millionen Hektar Fläche.
Während die Zahl der Betriebe von 2020 bis 2023 weiter sank, blieb die Größe der landwirtschaftlich genutzten Fläche in Deutschland bereits seit 2010 beinahe gleich (2010: 16,7 Millionen Hektar; 2023: 16,6 Millionen Hektar). Die Verringerung der Betriebszahlen ging daher weiterhin mit einem Anstieg der durchschnittlichen Betriebsgröße einher: Bewirtschaftete ein landwirtschaftlicher Betrieb im Jahr 2010 im Durchschnitt lediglich 56 Hektar, so waren es im Jahr 2020 bereits 63 Hektar und im Jahr 2023 schließlich 65 Hektar landwirtschaftlich genutzte Fläche pro Betrieb.
Die Zahl der Betriebe mit ökologischem Landbau belief sich im Jahr 2023 auf 28 700, was im Vergleich zur Landwirtschaftszählung 2020 einem deutlichen Anstieg von rund 10 Prozent entspricht. Die Ökobetriebe machten damit einen Anteil von rund 11 Prozent an allen landwirtschaftlichen Betrieben aus. Auch die ökologisch bewirtschaftete Fläche stieg im Vergleich zu 2020, und zwar um 16 Prozent auf rund 1,85 Millionen Hektar. Der Anteil der ökologisch bewirtschafteten Fläche an der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche belief sich damit ebenfalls auf etwa 11 Prozent.
Quelle: Statistisches Bundesamt

Beschäftigte im verarbeitenden Gewerbe

11/2023: +0,6 % ggü. 11/2022 | -0,1 % ggü. 10/2023

Ende November 2023 waren knapp 5,6 Millionen Personen in den Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes mit 50 und mehr Beschäftigten tätig. Wie das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Ergebnissen mitteilt, stieg die Zahl der Beschäftigten gegenüber November 2022 um 35 000 oder 0,6 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat Oktober 2023 sank die Beschäftigtenzahl leicht um 4 000 oder 0,1 Prozent.
Entwicklung der Beschäftigten im verarbeitenden Gewerbe nach ausgewählten Branchen:
  • Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen: +4,7 %
  • Herstellung von Nahrungs- und Futtermittel: +1,8 %
  • Herstellung von chem. Erzeugnissen: -1,7 %
  • Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren: -1,9 %
Quelle: Statistisches Bundesamt

Gründe für Teilzeitbeschäftigung

24 % sind in Teilzeit wegen Betreuung von Angehörigen

Die Betreuung von Angehörigen ist einer der Hauptgründe für Teilzeittätigkeit in Deutschland. Im Jahr 2022 arbeitete knapp ein Viertel (24 %) der rund 12,6 Millionen Teilzeitbeschäftigten in reduziertem Umfang, um Kinder, Menschen mit Behinderungen oder pflegebedürftige Personen zu betreuen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, üben Frauen deshalb deutlich häufiger eine Teilzeitbeschäftigung aus als Männer: 29 % der Frauen in Teilzeit gaben die Betreuung von Angehörigen als Grund für ihre Teilzeitarbeit an. Bei den Männern waren es 7 %.
Mehr als zwei Drittel (68 %) der Beschäftigten, die aufgrund der Betreuung von Angehörigen Teilzeit arbeiteten, wollten diese Betreuung selbst übernehmen. Die Verfügbarkeit oder die Kosten von Betreuungsangeboten spielten bei der Entscheidung eine vergleichsweise untergeordnete Rolle: Für 9 % der Beschäftigten, die wegen der Betreuung von Angehörigen in Teilzeit arbeiteten, stand zu den benötigten Tageszeiten kein geeignetes Betreuungsangebot zur Verfügung. 4 Prozent konnten das Betreuungsangebot nicht bezahlen, weitere 2 Prozent fanden in der Nähe kein passendes Angebot. Für 16 Prozent waren andere Gründe ausschlaggebend.
Neben der Betreuung von Angehörigen spielen für die Ausübung einer Teilzeittätigkeit auch andere Faktoren eine Rolle: Mehr als ein Viertel (27 %) der Teilzeitbeschäftigten gab an, aus eigenem Wunsch in Teilzeit zu arbeiten. Für 12 Prozent waren Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen der Grund für ihre Teilzeittätigkeit. Weitere 6 Prozent würden gerne Vollzeit arbeiten, konnten auf dem Arbeitsmarkt jedoch keine entsprechende Stelle finden. 5 Prozent der Teilzeitbeschäftigten arbeiteten aufgrund von eigener Krankheit oder Behinderung reduziert. Verschiedene andere Gründe nannten weitere 28 Prozent.
Quelle: Statistisches Bundesamt

Regelinsolvenzen: differenzierte Entwicklung

12/2023 +12,3,0 % ggü. 12/2022
jedoch weiterhin unter dem langjährigen Mittel seit 2015

Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen in Deutschland ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes im Dezember 2023 um 12,3 % gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Im November 2023 hatte sie um 18,8 Prozent gegenüber November 2022 zugenommen. Seit Juni 2023 sind damit durchgängig zweistellige Zuwachsraten im Vorjahresvergleich zu beobachten.
Bezogen auf 10.000 Unternehmen gab es im Oktober 2023 in Deutschland insgesamt 4,4 Unternehmensinsolvenzen. Die meisten Insolvenzen je 10.000 Unternehmen entfielen auf den Wirtschaftsabschnitt Verkehr und Lagerei mit 8,1 Fällen. Dann folgten die sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (zum Beispiel Zeitarbeitsfirmen) mit 6,7 Fällen.
Wichtige Hinweise des Statistischen Bundesamtes zur Interpretation von Insolvenzen.
Quelle: Statistisches Bundesamt

Tourismus: Übernachtungen im Nov. +4,1 %

insgesamt 30,9 Mio. Übernachtungen in 11/2023

Im November 2023 verbuchten die Beherbergungsbetriebe in Deutschland 30,9 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste. Wie das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Ergebnissen mitteilt, waren das 4,1 Proeznt mehr als im November 2022. Gegenüber November 2019, dem Vergleichsmonat vor der Corona-Pandemie, lagen die Übernachtungszahlen im November 2023 um 4,9 Prozent niedriger.
Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Inland war im November 2023 mit 25,4 Millionen um 3,4 Prozent höher als im Vorjahresmonat November 2022. Im Vergleich zum November 2019 waren es 3,6 Prozent weniger Übernachtungen. Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahresmonat um 7,8 Prozent auf 5,5 Millionen, lag damit aber noch 10,5 Prozent unter dem Vorkrisenniveau von November 2019.
Quelle: Statistisches Bundesamt

Umweltschutzinvestitionen Industrie MV steigen

167 Mio. Euro in erneuerbare Energien und Energieeffizienz in 2021

Die größeren Betriebe des produzierenden Gewerbes (ohne Baugewerbe) in MV haben 58 Prozent ihrer Investitionen in die Nutzung erneuerbarer Enerigen (125 Mio. Euro | +75 Mio. Euro ggü. 2020) und in Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz sowie Energieeinsparungen (42 Mio. Euro | +18 Mio. Euro ggü. 2020).  Laut Statistischen Amt dürfte die wesentlichen Gründe – neben einem allgemein gestiegenen Bewusstsein für Umwelt und Klima – der deutliche Kostendruck und gesetzliche Regelungen gewesen sein.
Quelle: Statistisches Amt MV
  
 Hinweis in eigener Sache:
Wir halten die Daten hier für Sie nach besten Wissen und Gewissen aktuell. Wir übernehmen jedoch keine Gewähr für deren Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität. Nutzen Sie für Studien, Pressemitteilungen etc. immer die jeweiligen Primärquellen! Des Weiteren können  gesamtwirtschaftliche Entwicklungen regional unterschiedlich ausfallen. Bitte bedenken Sie auch, dass statistische Daten immer nur zurückliegende Ereignisse abbilden.