06/2025: Auf der Burg von Neustadt-Glewe
Im Burg-Restaurant in Neustadt-Glewe kamen die Mitglieder des IHK-Tourismusausschusses am 17. Juni 2025 zusammen. Im Fokus stand die Tourismusentwicklung vor Ort, der Ausbau der Windkraft in Westmecklenburg sowie die aktuelle Entwicklung des Landestourismus in MV.
Tourismus in Neustadt-Glewe - Ganzjahresbetrieb Burg-Restaurant
Burg-Restaurant Neustadt-Glewe: Gastgeber Sebastian Mittelstädt stellte das Burg-Restaurant in Neustadt-Glewe vor, das er seit 2014 gemeinsam mit seiner Frau Steffi führt. Zum Unternehmen gehören auch noch eine Pension und das Hotel Erbprinz in Ludwigslust. Das Restaurant ist an 364 Tagen im Jahr geöffnet und bietet rund 150 Plätze. Hauptzielgruppe ist der Binnentourismus, internationale Gäste fehlen bislang. Beliebte Formate wie Ritteressen und das Burgfest sichern zusätzliche Nachfrage. Im Ausschuss wurde insbesondere über die Chancen und Herausforderungen des Geschäftsmodells „Ganzjahresöffnung“ diskutiert.
Stimme aus der Tourismuswirtschaft:
"Kenntnis über ganzjährig geöffnete Angebote in der Region ist wertvoll, um Gästen passende Ausflugstipps geben zu können.“
"Kenntnis über ganzjährig geöffnete Angebote in der Region ist wertvoll, um Gästen passende Ausflugstipps geben zu können.“
Tourismus in Neustadt-Glewe: Bürgermeister Steffen Klieme berichtete über die Standort- und Tourismusentwicklung sowie die Zusammenarbeit im Städtedreieck mit Grabow und Ludwigslust.
Großveranstaltungen wie das Festival Airbeat One mit bis zu 200.000 Gästen oder das Burgfest tragen maßgeblich zur Bekanntheit von Neustadt-Glewe bei. Dennoch stimme die Tourismusakzeptanz vor Ort. Auch die abgeschlossene Sanierung des Radwegenetzes durch die Lewitz, die neue Steganlage an der Elde oder der Ausbau der Burg mit Museum und Galerie steigern die Attraktivität. Herausforderungen bleiben jedoch: Ein interkommunales Gewerbegebiet soll neue Impulse setzen, erfordert aber Geduld. Verkehrsprobleme mit Schwerlastverkehr, belasten weiterhin die Innenstadt. Ein geplantes Thermalbad-Projekt wurde wegen zu hoher Kosten verworfen.
Stimme aus der Tourismuswirtschaft:
“Tourismus erzeugt ein positives Zukunftsbild und kann ein Türöffner für interkommunale Zusammenarbeit sein.”
“Tourismus erzeugt ein positives Zukunftsbild und kann ein Türöffner für interkommunale Zusammenarbeit sein.”
Landestourismus und Windkraftplanung in Westmecklenburg bestimmen die aktuelle Diskussion
Sachstand Windkraftausbau: Ein Schwerpunkt der Sitzung war die Windkraftplanung in Westmecklenburg. Amtsleiter Karl Schmude vom Regionalen Planungsverband erläuterte den aktuellen Stand. Da die Teilfortschreibung des Regionalplans im Kapitel Energie noch nicht abgeschlossen sei, könnten Anträge derzeit ungesteuert im Außenbereich gestellt werden. Diskutiert wurden auch die regional differenzierten Netzentgelte als Wettbewerbsnachteil für den Norden und das Vorgehen von Investoren.
Draußenglück-Radrouten: Mit diesen Radrouten stellte Karl Schmude ein Projekt vor, das touristische und Alltagsrouten besser verknüpft und für einheitliche Beschilderung sorgt. Eine neu geschaffene Stelle beim Regionalen Planungsverband koordiniert die Umsetzung in enger Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband Mecklenburg-Schwerin.
Tourismusgesetz und Landestourismusstruktur: Breiten Raum nach die Diskussion um den Landestourismus - mit dem Entwurf eines Tourismusgesetzes und der Landestourismusstruktur - ein. Kritik richtete sich beim Gesetzentwurf gegen zusätzliche Verwaltungsstrukturen auf DMO-Ebene und unklare Finanzierungsmodelle. Einigkeit bestand darin, dass stabile Strukturen und ein schlagkräftiger Landestourismusverband unverzichtbar sind - insbesondere für strategisches Marketing im In- und Ausland.
Stimme aus der Tourismuswirtschaft: “Neue oder höhere Steuern schränken den Entwicklungsspielraum der Unternehmen ein.”
Über folgende weitere Themen informierte die IHK:
- Übernachtungssteuer in Schwerin und Seehof (IHK-Intervention)
- Veröffentlichung der Wassertourismusstudie MV und aktuelle Herausforderungen durch Schleusensperrungen
- Evaluation der Kassensicherungsverordnung (§§ 146a, 146b AO) - DIHK-Stellungnahme
- Relevante Vorhaben im Bundes-Koalitionsvertrag: für das Gastgewerbe: Bürokratieabbau, Mindestlohn 2026, MwSt-Senkung für Speisen ab 2026
- Wichtige Fristen: Meldung elektronischer Registrierkassen bis 30. Juni 2025, Umsetzung Barrierefreiheit für Webseiten bis 28. Mai 2025
- Ausblick und Termine:
- 16.–19. Juni 2025: IHK-Aktionswoche Unternehmensnachfolge
- 8. Juli 2025: Preisverleihung Innenstadtwettbewerb „Erfolgsraum Altstadt Westmecklenburg“ in Schwerin
- 16. Oktober 2025: Tourismus-Branchentreff Westmecklenburg im Zeughaus Wismar