Studienarbeit Attraktivität von Innenstädten für junge Personen

Wie können die Innenstädte von Mecklenburg-Vorpommern ihre Attraktivität in der Zukunft steigern, damit vor allem junge Leute einen Anreiz haben, die Stadt zu besuchen?
Diese Frage galt es in dem Studienprojekt von Studierenden der Fachhochschule des Mittelstandes (FHM) zu beantworten. Im Rahmen des Projektes #agilesMV lief bis Januar 2022 die Onlinebefragung im Land und erreichte insbesondere Befragte in Schwerin, Neubrandenburg und Rostock. Die Befragung wurde in Kooperation mit der IHK zu Schwerin durchgeführt.
Im Ergebnis liegt eine Studie mit 108 befragten Auszubildenden und Studierenden aus Mecklenburg-Vorpommern vor. Sie lieferte einen Einblick, wie junge Menschen die Attraktivität von Innenstädten wahrnehmen.

Ausgewählte Ergebnisse im Überblick:

  • Kaufverhalten: „Bewusste Kaufentscheidung vor Ort“
    Die Hälfte der Befragten kauft sowohl vor Ort als auch online ein. Die Hauptgründe für einen Onlinekauf sind die große Auswahl, die Warenverfügbarkeit sowie Bequemlichkeit der befragten Konsumenten. Ein Teil der vor Ort einkaufenden Befragten gab an, bewusst lokale Anbieter unterstützen zu wollen. Zudem gehörte auch die Beurteilung der Ware vor Ort zu einem der Top-Gründe für einen stationären Einkauf. Bei einem Kauf vor Ort favorisieren die Befragten Geschäfte in der Nähe und achten auf Nachhaltigkeit.
  • Innenstadtattraktivität: Geschäfte, Cafés und Freizeitangebote besonders wichtig
    Für etwa 90 Prozent der Befragten sind Geschäfte/Shoppingmöglichkeiten sowie Cafés die bedeutendsten Angebote von Innenstädte. Auch Erlebnisangebote, wie Konzerte, Veranstaltungen, Kultur- und Freizeitangebote sind von zentraler Wichtigkeit für die Innenstädte.   
  • Zufriedenheit mit den Angeboten: „jugendlicher“, „individueller“ und „nachhaltiger“
    Die Befragten zeigten sich besonders zufrieden mit dem innerstädtischen Angebot an Kinos, Cafés, Restaurants und Bars. Wenig zufrieden hingegen waren die Befragten mit dem Angebot an Konzerten. Hier wünschten sie sich bspw. Open-Air-Bühnen.
    Auf der Wunschliste der Befragten jungen Personen zu den Angeboten standen zudem die Verbesserung von abendlichen Ausgehmöglichkeiten, die Schaffung von Freizeitangeboten und Attraktionen. Hinsichtlich der Geschäftsstruktur könnte das Angebot „jugendlicher“, „individueller“ (kleiner, exklusiver) und „nachhaltiger“ (bspw. Unverpackt, Secondhand) sein.
  • Stadtgestaltung: „Grünflächen und Spielplätze machen Innenstädte attraktiv“
    Nutzbare Grün- und Parkfläche mit Grillplätzen sowie überdachten Sitzmöglichkeiten wünscht sich mehr als die Hälfte der Befragten. Auch Spielplätze würden die Innenstadtattraktivität verbessern.
  • Innerstädtische Mobilität: Fahrradfreundliche Innenstädte gewünscht
    Für die Mobilität in den Innenstädten nutzen die befragten jungen Personen meist Cityroller und Fahrräder. Etwa 90 Prozent der Befragten gaben an, dass Innenstädte fahrradfreundlich sein sollten.
Fazit: Darauf sollte in puncto Innenstadtattraktivität für junge Zielgruppen gesetzt werden!
Damit die Innenstädte in Mecklenburg-Vorpommern auch künftig für jüngere Personengruppen attraktiv sind, sollten die Städte unter anderem auf die Entwicklung von nutzbaren Grünflächen, eine breite Auswahl an Angeboten im Gastro-Bereich, individuelle Geschäfte, eine verbesserte Fahrradfreundlichkeit und mehr Freizeitangebote, wie Konzerte in den Abendstunden setzen.