Der Namensgeber - Dr. Dr. hc. mult. Ludwig Bölkow

Ludwig Bölkow wurde am 30. Juni 1912 als Sohn eines Werkmeisters der Fokker Flugzeugwerke in Schwerin geboren. Er besuchte bis 1932 das Realgymnasium in Schwerin und danach die Technische Hochschule Berlin, an der er 1938 das Ingenieurdiplom erwarb. Eine praktische Ausbildung durchlief er von 1932 bis 1933 bei Heinkel in Warnemünde und bei den Deutschen Werken in Spandau.
Nach einer Assistententätigkeit an der TH Berlin trat Ludwig Bölkow 1939 bei Messerschmitt in Augsburg ein und hatte dort wesentlichen Anteil an der Aerodynamik des ersten Düsenjagdflugzeuges der Welt. Von 1948 - 1956 unterhielt Bölkow in Stuttgart ein eigenes Ingenieurbüro für moderne Bauweisen, Fördermittel und Arbeitsstudien, das anfangs ganze drei Mitarbeiter zählte. Er entwickelte Baumaschinen, automatisierte Fertigungsanlagen für Baustoffe und ab 1955 Flugkörper und Hubschrauber. 1955 wurde das Ingenieurbüro zu einer Bölkow-Entwicklungen KG mit eigenen Fertigungsbetrieben umgebaut. Daneben entstand 1959 zur Entwicklung eines senkrecht startenden Kampfflugzeuges der "Entwicklungsring Süd", an dem Bölkow zusammen mit den Firmen Heinkel und Messerschmitt zu je einem Drittel beteiligt war. Aus bescheidenen Anfängen wuchs damit ein Konzern mit beachtlichen Beteiligungen heran. Die Gesamtpalette der Bölkow-Firmengruppe reichte von der Luft- und Raumfahrt über Waffensysteme, Verkehrsflugzeuge, bis zu landgebundenen Transportmitteln.
Im Juni 1968 kam es zu der lange erwarteten und durch zahlreiche Schwierigkeiten immer wieder verzögerten Fusion von Messerschmitt und Bölkow, die Ludwig Bölkow bereits seit Ende 1964 anstrebte. 1969 gelang auch die Fusion mit der Blohmschen Hamburger Flugzeugbau GmbH. Nach dem Eintritt der Thyssen-Hütte und Siemens war Ludwig Bölkow mit 13,4 Prozent am MBB-Kapital beteiligt. Im Geschäftsjahr 1971/72 erreichte MBB erstmals einen Umsatz von über einer Milliarde DM. Nach Erreichen des 65. Lebensjahres schied Ludwig Bölkow aus dem Unternehmen aus, blieb ihm allerdings durch einen Beratervertrag verbunden, und er ist noch immer anteiliger Kapitaleigner von MBB, heute DASA. Bölkow nutzte das Ausscheiden aus dem aktiven Management, um sich in den folgenden Jahren vermehrt seinen "technosophischen" Neigungen zu widmen. Insbesondere befasst er sich mit Fragen der Energieversorgung, die er als ein zentrales  Zunftsproblem der Menschheit betrachtet. Er ist engagierter Verfechter einer stärkeren Nutzung der Sonnenenergie und propagierte sein Solar-Wasserstoff-Konzept z.B. im Juli 1987 auf dem "Sonnenkongreß" in München. Mit der Aufgabe, an der Erforschung und Planung langfristiger Entwicklungen in der heutigen technikgeprägten Welt mitzuarbeiten, schuf Ludwig Bölkow die Ludwig-Bölkow-Stiftung mit ihrem Kern, der Ludwig-Bölkow-Systemtechnik GmbH mit Sitz in Ottobrunn.
"Durch die Betrachtung von weit vor uns liegenden Zeiträumen sollen Maßstäbe für heutiges Handeln gefunden werden. Dies ist angesichts der Trägheit der grundlegenden Umstellungsvorgänge in Technik und Gesellschaft (vgl. z.B. die Energiewirtschaft mit Zeiträumen von 50 – 70 Jahren) keine intellektuelle Spielerei, sondern von existentieller Bedeutung für die Menschheit.... Die Stiftung soll gerade hier begründete Aussagen erarbeiten und diese unabhängig von Einzelheiten in - auch für Nichtfachleute - fassbarer Form verbreiten und so Entscheidungen für die kommenden Generationen heute durchsetzbar machen." (Ludwig Bölkow)
Dr. Dr. hc. mult. Ludwig Bölkow starb kurz nach Vollendung seines 91. Lebensjahres am 25. Juli 2003.
An Auszeichnungen für sein wissenschaftliches und unternehmerisches Wirken erhielt Ludwig Bölkow u.a.: - Ehrenring des VDI (1952), - Bayrischer Verdienstorden (1969), - Diesel-Medaille in Gold (1969), - Ludwig-Prachtl-Ring (1972),·- Werner-von-Siemens-Ring (1972), - Großes Bundesverdienstkreuz (1972), - Hermann-Oberth-Medaille (1974), - Bayeischer Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst (1984), - Grashof-Gedenkmünze des VDI (1985), - Peutinger-Medaille (1986), - Mentor-Preis (1994), - Guggenheimer Medaille, U.S.A. (1994), - Das Große Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband (1999)
  • Seit 1984 ist er Ehrensenator der Fachhochschule München.
  • Seit 1997 ist er Namensgeber des LUDWIG-BÖLKOW-Technologietransferpreises.
  • Seit 2001 Ehrenbürger der Landeshauptstadt Schwerin.
  • Seit 2003 ist er Namensgeber des Ludwig-Bölkow-Technologiepreises und des Nachwuchspreises Mecklenburg-Vorpommern.
www.boelkowpreis.de
Offizielle Internetseite "Ludwig-Bölkow-Technologiepreis Mecklenburg-Vorpommern"