Schlüsselbranche zeigt Zukunftskraft

Am 26. und 27. Juni trafen sich mehr als 140 Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zur 11. Zukunftskonferenz der Maritimen Wirtschaft in der Rostocker Stadthalle. Im Fokus stand die Frage, wie die Branche die Herausforderungen einer tiefgreifenden Transformation meistern und gleichzeitig ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit sichern kann.
"Die maritime Wirtschaft steht im Spannungsfeld zwischen globalem Wettbewerb, klimapolitischem Handlungsdruck und zunehmenden Sicherheitsbedrohungen“, betonte Krister Hennige, Präsident der geschäftsführenden Industrie- und Handelskammer für die Landesarbeitsgemeinschaft der IHKs in Mecklenburg-Vorpommern. Die Konferenz beleuchtete mit Fachimpulsen, Kurzvorträgen und Diskussionsrunden drei große Schwerpunkte:
  • Maritime Energiewende: Hier diskutierten Fachleute, wie die Schifffahrt Emissionen reduzieren und Vorreiterin nachhaltiger Technologien werden kann. Im Fokus standen alternative Antriebe sowie die Chancen norddeutscher Häfen für die Logistik von Wasserstoff und Ammoniak.
  • Maritime Sicherheit: Angesichts geopolitischer Spannungen ging es um widerstandsfähige Hafeninfrastrukturen, Cyberresilienz und die verteidigungspolitische Bedeutung maritimer Verkehrswege.
  • Maritime Industrie der Zukunft: Moderne Schiffsentwürfe, automatisierte Fertigungsprozesse und neue Produktionssysteme zeigen, wie sich die Branche technologisch weiterentwickelt, um ökologische und wirtschaftliche Ziele miteinander zu verbinden.
Eine begleitende Fachausstellung bot Unternehmen und Institutionen eine Plattform zum Austausch und zur Präsentation innovativer Lösungen. "Aufgrund der engen Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und regionalen Forschungseinrichtungen und Universitäten bestehen in Mecklenburg-Vorpommern sehr gute Rahmenbedingungen für Innovationen und Forschungsund Entwicklungs (F&E) - Projekte. Angesichts dieser guten Standortfaktoren kann die Region eine Vorreiterrolle im Bereich Green Shipping, insbesondere der innovativen Antriebstechnologien einnehmen“, erklärte Dr. Lars Greitsch, Vorsitzender des Ausschusses Maritime Wirtschaft der IHKs in MV.

Robuste Branche mit Wachstumsperspektiven

Deutschlandweit arbeiten über 400.000 Menschen in der maritimen Wirtschaft. Die jährliche Wertschöpfung liegt bei rund 50 Milliarden Euro. Im Rahmen der Konferenz stellten die IHKs auch eine aktualisierte Ausgabe des Branchenmonitors Maritime Wirtschaft vor, um die Bedeutung der Branche mit Zahlen zu unterlegen. Demnach erwirtschafteten in der Maritimen Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2024 etwa 2.000 Betriebe mit knapp 37.500 Beschäftigten einen Umsatz von rund 6,9 Milliarden Euro. Die Wertschöpfung beläuft sich dabei auf etwa 2,7 Milliarden Euro.

Netzwerken für die Zukunft

Ein festlicher Empfang am Abend rundete die Konferenz ab und bot Gelegenheit, bestehende Kontakte zu pflegen und neue Netzwerke in einer stark vernetzten Branche zu knüpfen. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Ausschuss Maritime Wirtschaft der IHKs in Mecklenburg-Vorpommern in Zusammenarbeit mit dem Maritimen Cluster Norddeutschland sowie dem Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit des Landes Mecklenburg-Vorpommern.
Dr.Dorothee Wetzig
Aufgabenbereich: Projektleitung
Geschäftsbereich: Existenzgründung und Unternehmensförderung, Innovation und Umwelt