IHK fordert endlich umfassende Baustellenkoordination

Die Industrie- und Handelskammer zu Schwerin schlägt Alarm: Die Landeshauptstadt wird für Unternehmen, Lieferverkehre und Pendler immer schwerer erreichbar. Neben den erheblichen Einschränkungen im Bahnverkehr durch die Generalsanierung der Strecke Hamburg-Berlin belasten gleichzeitig mehrere Baustellen auf wichtigen Einfahrtsstraßen, darunter die Ludwigsluster Chaussee und die Schweriner Umgehungsstraße, den Verkehr.

Schwerin droht verkehrlich abgehängt zu werden

Mit der Vollsperrung der A 14 wegen einer Sicherheitsüberprüfung der Störbrücke „ist das Fass endgültig zum Überlaufen gebracht“, so die IHK.

IHK-Präsident Matthias Belke führt dazu aus:
„Es ist Wahnsinn, was unseren Unternehmen, ihren Beschäftigten und den Lieferverkehren derzeit zugemutet wird. Während Schwerin durch die Bahnsanierung ohnehin schwer erreichbar ist, müssen alle zusätzlichen, vermeidbaren oder verschiebbaren Straßenbaustellen unbedingt unterbleiben. Seit Jahren fordern wir eine verkehrsträger- und baulastträgerübergreifende Baustellenkoordination – es ist höchste Zeit, dass diese endlich umgesetzt wird.“
Besonders kritisch sieht die IHK die Situation an der A 14-Störbrücke: Deren Zustand sei seit vielen Jahren bekannt, die dringend notwendige Sanierung wurde jedoch im vergangen Jahr erneut verschoben – wegen „Anpassungen in den Ausschreibungsunterlagen“. Dass nun ausgerechnet in dieser verkehrlich ohnehin extrem belasteten Phase eine Sicherheitsüberprüfung ansteht und eine Vollsperrung erforderlich macht, sei ein klarer Beleg für mangelnde Gesamtabstimmung und schlicht nicht akzeptabel.
Die IHK fordert die zuständigen Stellen auf, kurzfristig eine bessere Abstimmung zwischen Bahn, Bund, Land, Kommune und den verschiedenen Infrastrukturträgern zu gewährleisten. Baustellen dürfen nicht isoliert geplant werden – sie müssen Teil einer Gesamtschau sein, die sowohl die Interessen des Wirtschaftsverkehrs als auch der Pendler berücksichtigt.
„Unternehmen in der Landeshauptstadt und in der gesamten Region sind auf verlässliche Verkehrsverbindungen angewiesen. Gerade in Zeiten angespannter Lieferketten und zunehmender Fachkräftemobilität bedeutet die aktuelle Situation einen erheblichen Wettbewerbsnachteil. Auf diese Art kann es nicht weitergehen. Wenn wir unsere Verkehrsinfrastruktur wieder auf Vordermann bringen wollen, braucht es endlich vorausschauende Planung und eine konsequente Koordination aller Maßnahmen über Verkehrs- und Verwaltungsebenen hinweg“, so Belke abschließend.