Baustellenkoordinierung im Großraum Schwerin im Fokus

Der Erhalt und bedarfsgerechte Ausbau der Infrastruktur ist ein wichtiger Standortfaktor. Die Industrie- und Handelskammern setzen sich bundesweit dafür ein, dass die Ressourcen für diese notwendigen Investitionen zur Verfügung stehen. Da der Investitionsbedarf in die Verkehrsinfrastruktur aktuell besonders hoch ist, bedarf es jedoch auch einer optimalen Koordinierung der zahlreichen Baustellen, damit diese Investitionen nicht zu einer dauerhaften Belastung für die Wirtschaft werden.
Gemeinsam hatten aus diesem Grund die IHK zu Schwerin und das Landesamt für Straßenbau und Verkehr zu einer Koordinierungsrunde der verschiedenen Baulastträger im Großraum Schwerin eingeladen.
"Wir danken dem Landesamt, dass es sich so kurzfristig um Verbesserungen bemüht und sich in einer zentralen Rolle für die Koordinierung der verschiedenen Baulastträger sieht“, sagte IHK-Präsident Matthias Belke zur Begrüßung in der IHK.

"Aktuell ist die Leistungsfähigkeit des Verkehrsträgers Straße besonders gefordert. Denn durch die Sanierung des Bahnkorridors Hamburg-Berlin rollen noch mehr Verkehre über die Straße, dazu zählt insbesondere auch der Schienenersatzverkehr (SEV) zwischen Hamburg und Westmecklenburg. Vermeintlich kleine Baustellen haben schnell große Auswirkungen, weil das Gesamtsystem an seine Grenzen stößt. Logistisch ist diese Situation für die Wirtschaft eine extreme Herausforderung, die zu Lieferproblemen, Ausfällen bei Dienstleistungen und Verspätungen im Individualverkehr führen. Faktoren, die sich unmittelbar als Kostentreiber in den Unternehmen auswirken“, so Belke weiter.
"Verkehrssituationen wie die kürzlich beobachtete in Schwerin nehmen wir stets zum Anlass, zu prüfen, ob und wo wir noch Verbesserungen vornehmen können.“, erklärt der Direktor des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr, Dr. René Firgt, anlässlich der kurzfristig einberufenen Runde.
Die Fachleute des Landkreises Ludwigslust-Parchim, zuständig für die Kreisstraßen, und die Straßenbauverwaltung des Landes als Baulastträger für die Bundes- und Landesstraßen haben nochmals bekräftigt, dass sie keine Baustellen auf den Routen des Schienenersatzverkehrs geplant haben.
"Wir befinden uns derzeit im sogenannten Jahresendspurt. Ziel ist es, vor dem Wintereinbruch möglichst viele Straßen instand zu setzen und fit für die kalte Jahreszeit zu machen. Um die unvermeidbaren Verkehrseinschränkungen dabei so gering wie möglich zu halten, stehen alle Beteiligten im Austausch und stimmen ihre Maßnahmen eng miteinander ab. Ebenso richtet das Straßenbauamt Schwerin seinen Winterdienst gezielt so aus, dass die Bundes- und Landesstraßen des Schienenersatzverkehrs – soweit es die Witterung zulässt – jederzeit befahrbar bleiben“, bestätigt Dr. Firgt.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben sich darauf verständigt, einen zusätzlichen Kommunikationskanal einzurichten, um die Baustellenkoordinierung zwischen den verschiedenen Baulastträgern sowie den Verantwortlichen für den Schienenersatzverkehr durchzusetzen. Durch bessere Planungsvorläufe soll auch die Fahrgastkommunikation im SEV optimiert werden.
Beschwerden zum Schienenersatzverkehr können direkt an die Deutsche Bahn gemeldet werden. Dafür steht das Kontaktformular der Deutschen Bahn zur Verfügung.
Ein weiterer Abstimmungstermin soll im November 2025 folgen. Dann wollen die Autobahn GmbH, das Straßenbauamt Schwerin und die Landeshauptstadt die im nächsten Jahr anstehenden Maßnahmen - insbesondere im Nahbereich Schwerin aufeinander - abstimmen.
"Die Sensibilisierung der Akteure für die großräumigen Auswirkungen von Einzelmaßnahmen war uns ein wichtiges Anliegen. Die IHK wird das Thema weiterverfolgen. Selbstverständlich endet das Thema Baustellenkoordinierung nicht an unseren Landesgrenzen, sondern beschäftigt uns beispielsweise auch bei der Zusammenarbeit in der Metropolregion Hamburg“, so Belke abschließend.
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