Nummernsysteme für Daten- und Warenverkehr

Moderne Formen des Daten- und Warenverkehrs zwischen Betrieben und Unternehmen stützen sich in zunehmendem Maße auf Nummernsysteme, Strichcodes oder EPC/RFID Standards zur Identifizierung von Adressen und Waren.

Hintergrund

Das Prinzip hierbei ist stets das Gleiche: In der zwischen- wie innerbetrieblichen Kommunikation erfolgt die Übermittlung von Adressen und Artikelbeschreibungen mit Hilfe von einheitlichen, weltweit gültigen und überschneidungsfreien Nummern oder Electonic Product-Codes (EPC). Die diesen Nummern und Codes zu Grunde liegenden Informationen, d.h. die Adressen und Artikelbe­schreibungen, sind sowohl beim Sender als auch beim Empfänger in Datenbanken hinterlegt.
  • Bei der inner- wie auch zwischenbetrieblichen Kommunikation werden GS1-Nummernsysteme, Strichcodes sowie EPC/RFID Standards als Träger von Informationen eingesetzt.
  • Unterschiedliche Nummernsysteme beziehen sich auf Informationen über Adressen (GLN), über Waren (GTIN, ehemals EAN) oder über Versandeinheiten (NVE/SSCC).
  • Zuständig für die Zuweisung der Nummern sowie des neuen „GS1 Complete Leistungspaketes“ ist in Deutschland die GS1-Germany GmbH, Köln.
  • Für die Benutzung des GS1 Complete Leistungspaketes werden Gebühren laut einem neuen Preismodell erhoben.
  • GS1-Complete als Integration und Optimierung von Geschäftsprozessen und Basisstandards
Die Nummern/Codes selbst sind somit inhaltsfrei, ihre einzige Aufgabe ist die Identifikation der entsprechend abgespeicherten Informationen. Dieses System ermöglicht eine kurze, präzise, eindeutige und mit geringer Fehleranfälligkeit verbundene Informationsübermittlung. Jeder Unternehmensprozess entscheidet, welche Technologie zum Einsatz kommt. Mit GS1 Complete ist man technologieunabhängig und es können Kosten gesenkt und Umsätze erhöht werden.

Welche Nummernsysteme sind zu unterscheiden?

GLN - Globale Lokationsnummer (Typ 2)

Diese 13-stellige Lokationsnummer besteht aus einer 7-, 8- oder 9-stelligen Basisnummer, welche zum einen den jeweiligen Wirtschaftsteilnehmer identifiziert und einer 5-, 4- oder 3-stelligen Nummer, die vom Wirtschaftsteilnehmer selbst generiert werden kann, sowie einer 1-stelligen Prüfziffer. Die selbst zu generierenden Ziffern ermöglichen es Unternehmen beispielsweise für einzelne Filialen, Abteilungen oder auch einzelne Wareneingangsrampen unterschiedliche Lokationsnummern zu definieren. Die GLN kann auch in strichcodierter Form dargestellt werden und dient beispielsweise der Identifikation bzw. Adressierung im Austausch von Daten zwischen Geschäftspartnern.

GTIN – Globale Artikelidentnummer (Global Trade Item Number)

Die GTIN ermöglicht eine eindeutige Identifizierung von Waren. Sie besteht ebenfalls aus 13 Stellen und ist vergleichbar der GLN Typ 2 zusammengesetzt. Die 7-, 8- oder 9-stellige Basisnummer dient der Identifizierung des Markenherstellers (Hersteller oder Lieferant), während die nächsten 5, 4 bzw. 3 Ziffern die handelsbetriebsinternen Artikelnummern sind, welche vom jeweiligen Handelsbetrieb generiert werden. Die letzte Ziffer ist erneut eine international abgestimmte Prüfziffer. Auch die GTIN kann in strichcodierter Form dargestellt werden. Dies ermöglicht beispielsweise ein Scannen des Preises an Warenkassen oder ein Erfassen der Ar­tikel für Zwecke des Wareneingangs bzw. der Kommissionierung. Wenn zusätzliche Artikel­informationen (Charge, Haltbarkeit etc.) erfasst werden sollen, steht hierfür das System GS1-128 zur Verfügung.

NVE (SSCC) - Nummer der Versandeinheit (Serial Shipping Container Code)

Die NVE (SSCC) ermöglicht eine eindeutige Identifikation von Sendungen auf ihrem Weg vom Absender über das Transportunternehmen zum Empfänger. Die NVE setzt sich aus einem Ver­packungskennzeichen, der 7- bis 9-stelligen Basisnummer, einem 9-, 8- oder 7-stelligen Nummernteil zur Identifizierung der Versandeinheit sowie einer Prüfziffer zusammen. Die Identifizierung von einzelnen Versandeinheiten ermöglicht beispielsweise die Verfolgung einer Sendung, das Routing, Rückrufaktionen oder die Einrichtung von Qualitätssicherungssystemen.

EPC/RFID

Innerhalb dem Elektronische Produkt-Code (EPC) sind alle Nummerierungsstandards der GS1 integriert und dienen ebenfalls zur Kennzeicnung von Objekten und Gütern. Die jeweiligen Nummerierungsbezeichnungen werden nur jeweils um ein S ergänzt.
Die RFID ergänzt als weitere Auto-ID-Technologie den Strichcode und trägt gerade bei unternehmensübergreifenden Prozessen mit dazu bei neue Wirtschaftszweige in das GS1-System einzubinden. Datenträger für die vorgenannten Nummernstrukturen ist der RFID-Tranponder (Chip).

Wer ist zuständig für die Nummernzuweisung?

International verantwortliche Institution für diese Nummernsysteme ist die GS1-Organisation mit über 100 nationalen Mitgliedern, welche auf Länderebene als autorisierte Vergabestellen von entsprechenden (Basis-)Nummern fungieren. In Deutschland ist dies die GS1 Germany GmbH:
GS1 Germany GmbH
Maarweg 133, 50825 Köln,
Postfach 30 02 51, 50772 Köln
Tel.: 0221/ 947 14-0
Fax: 0221/ 947 14-990
http://www.gs1-germany.de

Weitere Informationen

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte direkt an die GS1 Germany GmbH.
Guido Linden
Vertriebsmanager Sales + Implementation
GS1 Germany GmbH
Maarweg 133  ·  50825 Köln  ·  Germany
Tel.: + 49 221 94714-0 ·  Durchwahl -252
Mobil: + 49 151 1256 9747 
Fax: + 49 221 94714- 7252
eMail: linden@gs1-germany.de
http://www.gs1-germany.de