Nachhaltige Land- und Ernährungswirtschaft im Norden

Bio.Re-Na, die Abkürzung von „Biosphäre.Regional-Nachhaltig“, ist ein Leitprojekt der Metropolregion Hamburg im Rahmen der nachhaltigen Entwicklung der Land- und Ernährungswirtschaft. Kern der Region sind die UNESCO-Biosphärenreservate Schaalsee und Flusslandschaft Elbe zwischen Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.
Ziel ist es,
  • regionale Wertschöpfungsketten zu stärken,
  • eine zukunftsfähige Landwirtschaft zu definieren und
  • die regionale Identität durch nachhaltige Produkte und Prozesse zu fördern.
Dabei setzen die Verantwortlichen auf eine enge Vernetzung der Akteure, innovative Ansätze und eine partizipative Entwicklung.

Im Mittelpunkt steht die Frage: „Welche Landwirtschaft der Zukunft wollen wir?“

Das Projekt arbeitet daran, ökologische, ökonomische und soziale Aspekte in Einklang zu bringen. So wurden beispielsweise Wertschöpfungsketten analysiert, um Potenziale für nachhaltige Produktion und Vermarktung zu identifizieren.
Die Studie (siehe Verlinkung unter “Weitere Informationen”) zeigte, dass die Vielfalt der Produkte - von Milch und Fleisch über Obst und Gemüse bis hin zu Getreide - die Stärke der Region ist, gleichzeitig aber die Wahrnehmung außerhalb der Region noch verbessert werden kann. Es besteht großes Potenzial, neue Märkte zu erschließen, die Zusammenarbeit zwischen Betrieben zu intensivieren und die regionale Marke zu stärken.
Ein zentrales Element des Projekts ist der intensive Beteiligungsprozess. Über Online-Umfragen, Dialogforen, Workshops und Abschlussveranstaltungen wurden Akteure aus Landwirtschaft, Handel, Tourismus und Gesellschaft eingebunden. Das Ergebnis: Ein gemeinsames Verständnis für nachhaltige Entwicklung, konkrete Handlungsfelder und Empfehlungen für die Zukunft. So betonen die Beteiligten die Bedeutung starker Netzwerke, marktorientierter Strategien und der Verbindung von Innovation und Tradition durch Storytelling.
Die Abschlussveranstaltung im April 2025 präsentierte erfolgreiche Praxisbeispiele: Das „Elbweiderind“-Projekt zeigt, wie artgerechte Weidehaltung und regionale Vermarktung funktionieren können. Das Waldstaudenroggen-Brot ist ein Beispiel für die Rückbesinnung auf alte Getreidesorten, die auf kargen Böden gedeihen. Das „Biosphäreobst“-Projekt verbindet Naturschutz mit regionaler Wertschöpfung durch Streuobstwiesen und innovative Produkte. Diese Initiativen verdeutlichen, wie nachhaltige Land- und Ernährungswirtschaft lebendig und wirtschaftlich tragfähig gestaltet werden kann – enkeltauglich eben.
„Unser Ziel ist es, eine Landwirtschaft zu schaffen, die unsere Region nicht nur ökologisch schützt, sondern auch sozial gerecht und wirtschaftlich stabil ist“, erklärt Anke Hollerbach, Amtsleiterin des Biosphärenreservatsamts Schaalsee-Elbe, das die inhaltliche Federführung dieses Teilprojekts von Bio.Re-Na innehatte. Die enge Zusammenarbeit, transparente Kommunikation und die Einbindung aller Akteure sind dabei essenziell. Das Projekt zeigt, dass nachhaltige Entwicklung nur gemeinsam gelingt – durch Vertrauen, Innovation und die Bewahrung regionaler Traditionen und dass Biosphärenreservate hierfür eine gute Kulisse sind.