Ergebnisse Going International 2025

Zunehmende Handelsbarrieren, geopolitische Risiken und eine schleppende konjunkturelle Entwicklung erschweren das deutsche Auslandsgeschäft. Unternehmen werden zudem immer häufiger mit Bürokratie bei der Abwicklung ihrer internationalen Geschäfte konfrontiert.
Um gegenüber der Politik und der Öffentlichkeit die Herausforderungen, aber auch die Erfolge im Auslandsgeschäft aufzeigen zu können, führten die Industrie- und Handelskammern (IHKs) eine Umfrage zum Auslandsgeschäft durch.
Die Gesamtergebnisse der Befragung wurden von der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) veröffentlicht.
Die wesentlichen Ergebnisse der Umfrage lassen sich folgendermaßen zusammenfassen:
  • Globale Geschäftsperspektiven:
    • Leichte Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr.
    • Aufschwung der Weltwirtschaft wird durch handelspolitische Unsicherheiten und strukturelle Herausforderungen, wie Zertifizierungsanforderungen und Regulierungen, gehemmt.
    • Nordamerika (USA, Kanada, Mexiko): Erwartungen brechen aufgrund handelspolitischer Unsicherheiten.
    • Rest der Welt: Erwartungen verbessern sich leicht, bleiben jedoch negativ.

  • Handelshemmnisse für deutsche Unternehmen:
    • 58% der Unternehmen berichten von einer Zunahme der Handelshemmnisse in den letzten 12 Monaten.
    • Hauptprobleme: lokale Zertifizierungsanforderungen, verstärkte Sicherheitsanforderungen, Sanktionen (insbesondere gegen Russland), intransparente Gesetzgebung, höhere Zölle und Local-Content-Vorschriften.

  • Regionale Unterschiede bei den Herausforderungen:
    • USA: 50% der Unternehmen sehen neue Zölle als Belastung (Vorjahr: 24%).
    • China: 44% der Unternehmen nennen den Zwang zu Local Content als Hindernis.
    • Eurozone:
      • 55% der Unternehmen bemängeln intransparente Gesetzgebung.
      • 52% berichten von erschwertem Zugang zu öffentlichen Aufträgen.
      • 50% sehen lokale Zertifizierungsanforderungen als Problem.
    • Russland: 78% der betroffenen Unternehmen spüren die Auswirkungen von Sanktionen.

  • Hausgemachte Handelshemmnisse in Deutschland und Europa:
    • 80% der Unternehmen berichten von Herausforderungen durch bürokratische Hürden und Unsicherheit bei der Umsetzung von Regulierungen.
    • Wichtige Probleme: Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG), Verpackungsrichtlinie, EU-CO2-Grenzausgleich (CBAM).
    • 43% der Unternehmen haben Probleme mit langen Genehmigungszeiten und komplexen Zollverfahren.

  • Auswirkungen der Weltwirtschaft auf deutsche Unternehmen:
    • Deutsche Unternehmen profitieren wenig von der wachsenden Weltwirtschaft.
    • 23% der Unternehmen erwarten eine Verschlechterung der Auslandsgeschäfte, nur 15% eine Verbesserung.
    • Keine Region hat insgesamt positive Geschäftserwartungen, obwohl die Aussichten im Vergleich zum Vorjahr weniger pessimistisch sind.
    • Aktuelle Geschäftssituation bleibt unverändert schlecht.