9. IHK-Außenwirtschaftsforum: Digitale Plattform für Außenhandelswissen in stürmischen Zeiten
Der internationale Handel ist geprägt von Unsicherheiten, neuen Vorschriften und geopolitischen Spannungen. Orientierung und Austausch bot in diesem Umfeld das 9. IHK-Außenwirtschaftsforum, das an drei Tagen erneut digital stattfand.
Die kompakten Online-Sessions nutzten rund 450 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Täglich waren Außenwirtschaftsspezialisten aus der Region, Deutschland, der Schweiz und Österreich zugeschaltet.
IHK-Vizepräsident Dr. Steffen P. Würth betonte in seiner Eröffnungsrede, wie sehr exportorientierte Unternehmen von den aktuellen Entwicklungen betroffen sind. „Der internationale Handel verliert bei Importen und Exporten an Planbarkeit. Alte Allianzen bröckeln und sowohl protektionistische Tendenzen als auch militärisch ausgetragene Risiken nehmen mit direkten Belastungen für die regionale Industrie zu“, so Würth. In dieser Situation sei es wichtig gewesen, aktuelle Informationen zu liefern, rechtliche Änderungen zu erklären und Vernetzungsmöglichkeiten zu schaffen.
Die Fachbeiträge zeigten, dass Unternehmen sich nicht nur auf Sanktionen und Exportkontrollen einstellen müssen. Auch die EU-Zollrechtsreform, Digitalisierung im Zollbereich und Nachhaltigkeitsanforderungen werden Prozesse grundlegend weiter verändern. „Die Verantwortung für regelkonformes Handeln liegt nicht allein bei den Fachabteilungen, sondern zunehmend auch bei der Geschäftsführung“, erläuterte Ingrid Schatter, IHK-Referentin für Zoll- und Außenwirtschaft. „Exportkontrolle wird zur strategischen Managementaufgabe – mit Auswirkungen auf Risikobewertung, Lieferantenbeziehungen und Vertragsgestaltung.“
Die Themen des Außenwirtschaftsforums reichten von neuen Vertragsklauseln über chinesische und US-Exportregelungen bis zur Digitalisierung des Schweizer Zolls. Besonders kleine und mittlere Unternehmen standen vor großen Herausforderungen. Für Bernd Seemann, Vorsitzender des IHK-Außenwirtschaftsausschusses, bestätigt das Interesse das Bedürfnis nach praxisnahen und umsetzbaren Informationen: „Das Außenwirtschaftsforum bringt Fachwissen direkt in den Unternehmensalltag.“ Der rege Austausch im Live-Chat und die praxisnahen Einblicke führten zu lebendigen Diskussionen. Das Forum wurde so erneut zur wichtigen Plattform für gemeinsames Lernen und Vernetzen – auch digital.
Das nächste Außenwirtschaftsforum ist bereits in Planung. Am 23. Juni 2026 findet die zehnte Ausgabe vor Ort im Haus der Wirtschaft in Villingen-Schwenningen statt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet dann wieder ein vielfältiges Programm zu Export, Import, Zoll und aktuell internationalen Handelsthemen – mit Praxisbezug, persönlichem Austausch aus erster Hand.
Wie immer bietet die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg zusätzlich über das gesamte Jahr hinweg regelmäßig Fachdialoge in Gremien wie dem Arbeitskreis Zoll, Arbeitskreis Netzwerk International und Arbeitskreis Strategischer und Globaler Einkauf an. Interessierte Unternehmen können sich hierfür gerne an die Fachbereich International wenden, um weitere Informationen zu erhalten.