IHK-Präsidentin fordert Fokus auf die Belange des Mittelstandes

Präsidentin Birgit Hakenjos hat beim Sommerempfang der IHK im Haus der Wirtschaft vor rund 500 Gästen gefordert, dass der Mittelstand in den Politischen Entscheidungen viel mehr als bislang gehört wird. „Viele Unternehmen in der Region – gerade im industriellen Mittelstand – haben sich in den vergangenen Jahren an klaren politischen Zielsetzungen orientiert.
Der Mittelstand muss gehört werden – nicht irgendwann, sondern jetzt. Denn wer täglich Leistung bringt, Jobs schafft, ausbildet, Steuern zahlt und trotzdem oft überhört wird, der darf ruhig auch mal etwas lauter werden. Und genau deshalb braucht er eine starke Stimme. Eine, die nicht im Windschatten der Schlagzeilen fährt, sondern Kurs hält“, so die IHK-Präsidentin.


Tanit Koch, ehemalige „Bild“-Chefredakteurin und Organisatorin des Armin-Laschet-Wahlkampfes 2021, sprach zum Thema „Das wird man wohl noch sagen dürfen! Oder vielleicht doch nicht?“. Ein Satz, der vielschichtiger kaum sein könnte. Er stehe für den Wunsch nach Meinungsfreiheit, für den Mut zur Debatte – aber auch für eine gewisse Sorge. Die Sorge, ob in unserer Gesellschaft noch genügend Raum für differenzierte Stimmen bleibt.
Es gebe zudem Erwartungen der Öffentlichkeit an die Unternehmer, sich zu gesellschaftlichen und politischen Fragen zu äußern. „Der Raum für differenzierte Stimmen muss zurückgewonnen werden“, forderte die in Konstanz geborene Rednerin. Doch nicht nur gegenüber der Politik und ihren Akteuren sei der Ton rauer geworden. Tanit Koch mahnte im gegenseitigen Umgang zu mehr Gelassenheit und einer Stärkung der zwischenmenschlichen Gesprächskultur. Worte wägen, andererseits nicht alles sofort als Angriff werten: das seien Strategien, um einer vernünftigen Kommunikation auf die Sprünge zu helfen.