Indonesien als dynamischer Markt für den regionalen Mittelstand – Besuch einer Delegation im Haus der Wirtschaft

Nach ihrer Länderwoche zur Region Südostasien im März lotet die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg aus, wie insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen aus der Region Indonesien als dynamischen Markt erschließen können. Beim Besuch einer indonesischen Wirtschaftsdelegation im Haus der Wirtschaft in Villingen-Schwenningen standen die Investitionschancen und Möglichkeiten für regionale Unternehmen bei der Markterschließung des indonesischen Marktes im Fokus.
„Im asiatischen Raum wird Indonesien mit einer Bevölkerung von 278 Millionen Einwohnern wirtschaftlich häufig unterschätzt. Vor dem Hintergrund zunehmender internationaler Handelskonflikte und Lieferabhängigkeiten müssen die eigenen Markt- und Diversifikationsstrategien fortlaufend auf den Prüfstand gestellt werden. Im Vergleich zu den Marktkonkurrenten aus der Volksrepublik China, Japan und Korea hat der deutsche Mittelstand Indonesien als am stärksten aufsteigende Wirtschaftsmacht noch nicht so auf dem Schirm“, fasst Jörg Hermle, IHK-Teamleiter International die aktuelle Lage zusammen.
Derzeit pflegten nach Angaben der IHK branchenübergreifend bereits rund 100 Unternehmen aus der Region Geschäftskontakte in Richtung Indonesien. Die Europäische Union (EU) und Indonesien führten seit 2016 Verhandlungen über ein umfassendes Freihandelsabkommen. In der aktuell unsicheren handelspolitischen Lage sei das ein Anreiz für viele weitere Unternehmen aus der Region, sich mit Indonesien intensiver zu beschäftigen, so Hermle.
Generalkon sul Antonius Yudi Triantoro, begleitet von den Wirtschaftskonsulen Toary C. F. Worang, Roy Martin Hasudungan und Aditya P. Dolontelide, berichteten, dass Indonesien bereits seit zwei Dekaden stabile Wachstumsraten von bis zu fünf Prozent aufweise und damit zu den expansivsten Märkten innerhalb Südostasiens zähle. „Deutschland exportiert vorwiegend Maschinen, chemische Erzeugnisse, Mess- und Regeltechnik, Elektronik und Elektrotechnik sowie Fahrzeuge und Fahrzeugteile nach Indonesien. Den umgekehrten Weg nehmen vor allem Textilien und Schuhe, Elektronik, Nahrungsmittel und Rohstoffe“, so Antonius Yudi Triantoro.
Der indonesische Staat habe die letzten Jahre genutzt, um eine moderne Infrastruktur aufzubauen. So wurden das Straßen- und Schienennetz, der Energiesektor und die Telekommunikation ausgebaut und die Digitalisierung, die Green Economy, die Raumfahrt und die Errichtung von Industriezonen stark vorangetrieben. Das Gesundheitswesen und die Ausbildung von jungen Menschen sollen zukunftsweisend ausgebaut werden.
Investoren, die am Aufbau einer Niederlassung oder Produktionsstätte in Indonesien interessiert sind, können über die Wirtschaftsabteilung des Generalkonsulats in Frankfurt oder bei der deutsch-indonesischen Auslandshandelskammer (AHK) weitergehende Informationen erhalten.