Gemeinsam pro Infrastruktur: Spitzengespräch der Industrie- und Handelskammern mit dem Regierungspräsidium

Der Südwesten ist eine Region des Mittelstandes und ein Ort mit Weltmarktführern und starken Arbeitgebern – in den Gewerbegebieten, in den Innenstädten. Damit diese Unternehmen gut wirtschaften können, braucht es gute Standortbedingungen. Eine leistungsfähige Infrastruktur ist dafür unerlässlich. Wie diese Infrastruktur im Schulterschluss entwickelt werden kann, war Gegenstand eines Arbeitsgesprächs zwischen dem Regierungspräsidium Freiburg und den drei Industrie- und Handelskammern mit Sitz in Freiburg, Konstanz und Villingen-Schwenningen. Im gemeinsamen Fokus: das Schließen von Funklöchern, die Anbindung an Wasserstoff, die Verfügbarkeit von Gewerbeflächen.
„Der Regierungsbezirk Freiburg gehört zu den wirtschaftsstärksten Regionen in ganz Baden-Württemberg“, betonte Regierungspräsident Carsten Gabbert zu Beginn des Austausches. Gleichzeitig stelle die Topografie von Schwarzwald, Alb und Rheintal auch besondere Anforderungen an Politik und Wirtschaft: „Die Qualität von Straßen oder Brücken sichert in unserer Region die Anbindung ganzer Verwaltungsgemeinschaften. Deshalb investiert das Land allein in diesem Jahr rund 215 Millionen Euro in die Verkehrsinfrastruktur im Regierungsbezirk Freiburg.“ Dort, wo gebaut werde, sei gute Kommunikation unerlässlich. Betriebe und Bevölkerung sollen frühzeitig Planungssicherheit über Dauer und Umfang einer Investitionsmaßnahme haben. Die Kammerspitzen bekräftigen hier ihr Mitwirken und kommunizieren an Unternehmen und Belegschaften.
Im besonderen Fokus des Austauschs stand die Versorgung des Regierungsbezirks mit Mobilfunk. Thomas Conrady, Präsident der IHK Hochrhein-Bodensee, verwies auf den jüngsten Mobilfunkatlas der Industrie- und Handelskammern, der den Versorgungsgrad des Regierungsbezirks detailliert darstellt: „Funklöcher nerven uns alle: weil sie Gespräche unterbrechen, den Austausch von Firmen behindern und den Aufbau neuer Services und Dienstleistungen erschweren.“ Die lückenlose Versorgung des Südwestens sei ein gutes Ziel des Gesetzgebers, bei welchem Kammern und Regierungspräsidium die Entwicklung weiter nachhalten werden.
Gleiches gelte bei der Entwicklung der Berufsschulen. „Die Wirtschaft braucht starke Berufsschulstandorte in der Fläche“, so Bettina Schuler-Kargoll, Vizepräsidentin der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg. Das hohe Ausbildungsengagement der Unternehmen sei auch an die Erreichbarkeit und Ausstattung von Schulen gekoppelt. „Dort, wo Schulen attraktiv und zukunftsfest verfügbar sind, wird auch ausgebildet.“ Hier brauche es unbedingten Schulterschluss und Dialog zwischen allen Akteuren.
Regierungspräsident Carsten Gabbert bekräftigte das Miteinander von Verwaltung und Wirtschaft: „Gerade dann, wenn die Herausforderungen für die Wirtschaft wachsen, braucht es unseren Schulterschluss. Denn die Wirtschaftskraft der Unternehmen ist die Grundlage für die Entwicklung der Kommunen und Landkreise.“
Gleichzeitig begrüßten die Vertreter der Kammern die Offenheit des Regierungspräsidiums. „Ein solcher Dialog ist nicht selbstverständlich“, so Eberhard Liebherr, Präsident der IHK Südlicher Oberrhein. Er untermauere den gemeinsamen Wunsch von Wirtschaft und Verwaltung, Wertschöpfung und Wohlstand zu schaffen und zu fördern. Ein Folgetermin zwischen den Kammern und dem Regierungspräsidium befindet sich bereits in Abstimmung.