Medieninformation vom 12. März 2024

IHK-Veranstaltung zum Zukunftsmarkt Indien: Zwischen Tradition und Moderne

Indien ist bei den Unternehmen als Alternative zu China aktuell in aller Munde. Das hat den IHK-Außenwirtschaftsausschuss dazu bewogen, das siebtgrößte Land der Erde in den Fokus einer eigenen Informationsveranstaltung zu stellen. Zu Gast im Haus der Wirtschaft in Villingen-Schwenningen war dafür der Geschäftsführer der Deutsch-Indischen Handelskammer (AHK), Dirk Matter.
„Indien verfügt über einen riesigen Absatzmarkt, und kaum eine Volkswirtschaft wächst aktuell so rasant wie die indische. Indien ist momentan auf der Überholspur, und betrachtet man unsere Wachstumszahlen, so könnte es uns bereits in wenigen Jahren überholt haben. Hier in der Region unterhalten aktuell 274 Betriebe Wirtschaftsbeziehungen zum indischen Markt. Das alles hat den Ausschuss dazu bewogen, diesen Markt für unsere Betriebe einmal näher zu beleuchten“, sagt Thomas Wolf, Geschäftsbereichsleiter für den Bereich International bei der IHK.
Besondere Marktchancen sieht der Geschäftsführer der Deutsch-Indischen AHK für die deutschen Unternehmen in den Bereichen neue Energien, Industrie und Digitalisierung. „Ein Selbstläufe r ist Indien allerdings nicht“, merkt Matter an. „Regulatorische Herausforderungen bei Direktinvestments und die schwierigen Verhandlungen für einen Abschluss eines Freihandelsabkommen mit der EU kennzeichnen das aktuelle Indiengeschäft“, ergänzt er. „Die Digitalität ist in Indien so populär, dass auch Bauern auf dem Lande sich inzwischen an den Wahlen elektronisch beteiligen können. Die dafür erforderlichen Computer werden dann von Elefanten direkt ins Dorf gebracht.“
Im anschließenden Praxisbericht von Thomas Kern von der Automatic-Systeme Dreher GmbH in Sulz am Neckar und Vorsitzender des Arbeitskreises Netzwerk International wurden praktische Tipps für Neueinsteiger im Indiengeschäft vermittelt. Nach seiner Ansicht ist es wichtig, dass man Erfahrungen aus anderen Ländern nicht einfach auf Indien projiziert. „Jedes Land ist separat zu betrachten und hat seine ganz eigenen Stärken und Schwächen“, sagt Kern. „Indien hat sehr viel Potenzial, dennoch muss man gut vorbereitet sein als Neueinsteiger in diesen Markt“, fügt er hinzu. Mitarbeiter, die nach Indien entsandt werden, empfiehlt er unbe dingt den Besuch eines interkulturellen Trainings. Zum Abschluss seines Erfahrungsberichtes betonte er außerdem, dass es im Sondermaschinenbau wichtig ist, einen finanziellen und vertrauensvollen Partner in Indien zu gewinnen. Hier kann die IHK und die AHK in Indien interessierten Unternehmen unterstützend zur Seite stehen.
 
„Die vielfältigen Möglichkeiten, Expertenmeinungen aus Politik und Wirtschaft zu erhalten und sich mit Unternehmen aus der Region über Auslandsmärkte auszutauschen, dabei unterstützt auch der Außenwirtschaftsausschuss die IHK-Mitgliedsunternehmen“, so der Ausschussvorsitzende Bernd Seemann von der Aesculap AG. „Unternehmen, die sich ein ehrenamtliches Engagement im IHK-Außenwirtschaftsausschuss oder im Arbeitskreis Netzwerk International vorstellen können und so unter anderem die Rahmenbedingungen für die Betriebe in der Region mitgestalten möchten, sind eingeladen, bei einem der nächsten Treffen der beiden Gremien unsere Arbeit näher kennenzulernen“.
Das nächste Treffen des IHK-Außenwirtschaftsausschusses findet dann am 17. April in der Handelskammer Deutschland-Schweiz in Zürich statt.