Medieninformation vom 31. August 2023

Mit dem Automotive-Netzwerk AuToS SW-BW Beschäftigung in Zeiten der Transformation sichern

Der Wandel hin zu alternativen Antriebsformen und die Digitalisierung verändern Tätigkeitsfelder und Berufsbilder in der Automobilwirtschaft teilweise massiv. In der Metallverarbeitung, im Vertrieb, in der Kfz- und Automatisierungstechnik oder bei der technischen Entwicklung sind neue Kompetenzen gefragt – gleichzeitig fallen einzelne Tätigkeiten komplett weg. Im regionalen Automotive-Netzwerk AuToS SW-BW arbeitet die Berufliche Bildungsstätte Tuttlingen (BBT) GmbH deshalb zusammen mit der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg und weiteren Partnern daran, Beschäftigte für zukunftsfeste Berufsbilder zu qualifizieren.
„Laut Prognosen fehlen allein der baden-württembergischen Automobil- und Zulieferindustrie im Jahr 2030 über 40.000 Fachkräfte. Wir müssen die Arbeitskräfte von heute bereits jetzt auf die Arbeitswelt von morgen vorbereiten – sonst wird diese Lücke noch größer“, erklären BBT-Geschäftsführer Roland Aicheler und Dirk Buhmann, der dort den Bereich Qualifizierung für das Projekt AuToS SW-BW verantwortet. „Die kürzlich von der Bertelsman n-Stiftung veröffentlichte hochwertige Studie zu beruflichen Übergangspfaden in der Automobil- und Zulieferindustrie in Baden-Württemberg bestätigt uns darin, genau hinzuschauen und unterstreicht das Konzept und die Vorgehensweis vom Projekt AuToS SW-BW in allen Punkten.“
 
Um passgenaue Qualifizierungsangebote zu schaffen, ist die Expertise der Automobilzulieferer gefragt. Die BBT führt derzeit intensive Gespräche mit den Unternehmen und erhebt zusammen mit dem Institut für Automobilwirtschaft (IfA) unter www.autos-sw-bw.de/strukturanalyse Strukturdaten zur Automobilwirtschaft in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg. „Damit wollen wir die betriebliche Weiterbildung individuell und bedarfsgerecht gestalten, uns auf zukunftsfähige, automobile Tätigkeitsfelder konzentrieren und einen reibungslosen Tätigkeits- und Berufswechsel ermöglichen“, geben die BBT-Vertreter als Zielsetzung vor.
Sylvia Scholz, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rottweil – Villingen-Schwenningen, und Thomas Bleile, Geschäftsführer der IG Metall Villingen-Schwenningen, rufen die Automobilzulieferer ebenfalls dazu auf, sich an der Umfrage zu beteiligen: „Als assoziierte Partner unterstützen wir das AuToS-Netzwerk, weil die Transformation nur im Schulterschluss zwischen Unternehmen und ihren Beschäftigten gelingt. Durch die Transformation entstehende Wissenslücken können durch Qualifizierungsmaßnahmen gut geschlossen werden. Betriebe und Beschäftigte dabei von der Bundesagentur für Arbeit finanziell unterstützt werden. Dafür müssen wir von den Qualifizierungsbedarfen der regionalen Unternehmen erfahren. Aus diesem Grund ist die Teilnahme an der Automotive-Umfrage so wichtig.“
IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Albiez sagt: „Mit insgesamt über 25.000 Arbeitsplätzen allein in der Automobilwirtschaft zählt die Region Schwarzwald-Baar-Heuberg nach Angaben des Instituts der deutschen Wirtschaft zu den Top100-Automobilregionen Deutschlands. Rund 5,7 Prozent aller Erwerbstätigen sind hier bei überwiegend kleinen und mittelständischen Zulieferern beschäftigt – deutschlandweit beträgt dieser Wert lediglich 3,6 Prozent. Die Qualifizierung der Beschäftigten für die Transformation ist der Schlüssel, um die automobile Wertschöpfung auch in Zukunft in unserer Region zu halten. Das von der IHK und regionalen Zulieferern initiierte Automotive-Netzwerk AuToS SW-BW schafft dafür den Rahmen.“
Neben passgenauen Weiterbildungsangeboten für Beschäftigte entwickeln die AuToS-Projektpartner einen digitalen, individuell einsetzbaren Strategiebaukasten für Zulieferer, vernetzen Unternehmen mit Kooperationspartnern aus der Branche und stoßen Entwicklungsprojekte an. Unternehmen, die sich an der Automotive-Umfrage beteiligen, erhalten individuelle Unterstützung und über das AuToS-Netzwerk praktische Einblicke, wie andere Unternehmen die Transformation gestalten.
Die Studie der Bertelsmann-Stiftung bestätigt, dass Netzwerkstrukturen und Austauschgelegenheiten vielversprechende Ansatzpunkte für eine erfolgreiche Transformation sind. Demnach sind Unternehmen, Beschäftigte und Weiterbildungsträger gemeinsam gefordert, die Angebote präzise auf die nötigen Professional-, Software- und Soft-Skills auszurichten. Insgesamt, so das Fazit der Studie, hat die Automobil- und Zuliefererindustrie in Baden-Württemberg alle Voraussetzungen, die tiefgreifenden Transformationsprozesse zu bewältigen.