Medieninformation vom 20. Juli 2023

Rund 1.500 neue ausgebildete Fachkräfte für unsere Region: Ausbildungsprüfungen sind angelaufen

Seit Mitte Juni laufen bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar-Heuberg die Abschlussprüfungen der Auszubildenden aus der Region. Bis Ende Juli wird weiterhin täglich geprüft. Am Ende werden etwa 1.500 Auszubildende aus dem gewerblichen, technischen und kaufmännischen Bereich ihre Abschlussprüfung in der IHK absolviert haben. Dabei wirken mehr als 200 Prüfende ehrenamtlich mit. Zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der IHK haben die 1.500 Einzelprüfungen organisiert.
„Es freut uns, dass nach wie vor eine große Anzahl junger Menschen eine duale Ausbildung bei den Unternehmen in unserer Region abschließt und ich möchte den Ausbildungsunternehmen danken, denn wir brauchen gut ausgebildete Fachkräfte in unserer Region“, sagt IHK-Vizepräsidentin Bettina Schuler-Kargoll.
Ein großer Anteil der Auszubildenden wird von den Ausbildungsunternehmen übernommen, das zeigen die Erfahrungswerte aus den vergangenen Jahren.
Bettina Schuler-Kargoll gratuliert den frisch gebackenen Absolventen zu ihrer Ausbildung. „Sie haben einen Abschluss erworben, der Sie als Fachkräfte ausweist und haben somit einen soliden Grundstein für Ihre berufliche Karriere gelegt.“
Während gerade noch die letzten Abschlussprüfungen stattfinden, läuft parallel die Eintragung neuer Ausbildungsverhältnisse für kommenden September auf Hochtouren. Zum 30. Juni waren etwa 1.200 Verträge für den Ausbildungsstart bei der IHK registriert. „Das ist für Ende Juni schon ganz ordentlich. Allerdings hoffen wir noch auf kräftigen Zuwachs bis September und wir wissen aus unserer Lehrstellenbörse, dass es noch viele freie Ausbildungsplätze in der Region gibt“, sagt Bettina Schuler-Kargoll und macht Schülerinnen und Schülern Mut, sich noch für eine Ausbildung zu bewerben.
Ausbildungsverträge
In den vergangenen Jahren, vor allem während der Corona-Pandemie, war die Zahl der Auszubildenden in der Region rückläufig. Seit 2022 haben sich die Zahlen wieder stabilisiert, dennoch ist gerade der gewerbliche Bereich, der in den Kreisen Rottweil, Tuttlingen und Schwarzwald-Baar immer sehr stark war, immer noch nicht auf dem Vorkrisenniveau.
Der Fachkräftemangel wird von den Unternehmen der Region als eines der größten Risiken für die Zukunft ihres Geschäfts betrachtet, seit Jahren übersteigt das Angebot an Lehrstellen die Nachfrage.
„Daher kann ich die aktuellen Pläne der Bundesregierung zu einer Ausbildungsplatzgarantie nicht nachvollziehen“, sagt Bettina Schuler-Kargoll.
Zielführender aus IHK-Sicht seien dagegen die vorgesehene Förderung eines neuen berufsorientierenden Praktikums, die flexiblere Gestaltung von Einstiegsqualifizierungen sowie ein nochmals nachgebesserter Mobilitätszuschuss für Azubis. Diese neue Prämie kann junge Menschen dabei unterstützen, einen passenden Ausbildungsplatz jenseits der Heimatregion zu finden.
Der im Gesetz zur Aus- und Weiterbildungsförderung festgelegte Anspruch auf eine außerbetriebliche Ausbildung sei hingegen kein erfolgversprechender Weg. Er bleibt zumindest auf Regionen begrenzt, in denen es einen deutlichen Bewerberüberhang in der offiziellen Statistik gibt. Das treffe auf Schwarzwald-Baar-Heuberg nicht zu.
In Zeiten, in denen mehr Ausbildungsbetriebe denn je vergeblich nach Bewerberinnen und Bewerbern suchen, dürfe eine außerbetriebliche Ausbildung nur die Ultima Ratio sein, so die IHK-Vizepräsidentin. Denn junge Menschen sollten auch jenseits der Betriebe nur Ausbildungen in Berufen beginnen, die grundsätzlich in der Wirtschaft benötigt werden. Erfreulicherweise nimmt der Gesetzesentwurf ausdrücklich Abstand von einer branchenübergreifenden Umlage zur Finanzierung einer Ausbildungsgarantie. Alle Bundesländer sollten dieser Empfehlung folgen, um Fehlsteuerungen bei der Ausbildung zu vermeiden und Betriebe überall in Deutschland nicht zu belasten.