Medieninformation vom 15. Dezember 2021

IHK zur Gewerbesteuerentscheidung in Tuttlingen

„Die befristete Erhöhung der Gewerbesteuer wäre ein symbolisches Zeichen Richtung Unternehmerschaft gewesen. Schade, dass dieses Zeichen der Befristung unterbleibt. Es hätte Symbolkraft gehabt!“ Diese erste Bewertung trifft Philipp Hilsenbek, Geschäftsbereichsleiter Standortpolitik, zur jüngsten Entscheidung des Gemeindesrates Tuttlingen. Dieser hatte sich nach Darstellung der lokalen Medien bewusst gegen eine Erhöhung der Gewerbesteuer auf Zeit ausgesprochen: obwohl es in einem zuvor stattgefundenen Unternehmerforum Verständnis für die sich anbahnende Steuererhöhung gab.
„Auch die Unternehmerschaft steht vor besonderen Herausforderungen“, betont Hilsenbek. Di e Corona-Krise sorge für ausbleibende Umsätze, die Transformation der Automobilindustrie und Medizintechnik sei kostspielig, das Finden und Binden von Mitarbeitenden kostenintensiv. Umso höher müsse man das Bewusstsein einer Unternehmerschaft anrechnen, die eine Steuererhöhung im Grundsatz nachvollziehen könne und ihrerseits eine konstruktive Ebene mit der Stadtgemeinschaft gesucht habe.
„Die Unternehmen der Region wissen, dass sie kommunale Infrastruktur nutzen. Sie haben ein Interesse an attraktiven Einrichtungen oder Verkehrswegen“, sagt Philipp Hilsenbek. Deshalb sei die Unterstützung für Vereine, Projekte oder Vorhaben in der ganzen Region an vielen Stellen groß und selbstverständlich. Hilsenbek abschließend: „Wertschätzung für die Leistung des Anderen ist eben auch Standortpolitik: neben Hebesätzen, Kaufkraftkennziffern oder Investitionskennziffern.“ Gemeinderat und Verwaltung von Tuttlingen sollten deshalb zusichern, die Höhe des Gewerbesteuersatzes regelmäßig zu überprüfen.