IHK-Netzwerk Kleinunternehmen: Wie sieht die Bank mein Unternehmen?

„Warum benötigt die Bank so viele Unterlagen von mir? Wie schätzt die Bank meine Bonität ein? Wie kann ich mein Rating verbessern?“ – diese und viele andere Fragen beschäftigen Unternehmerinnen und Unternehmer immer wieder.
Grund genug für uns, diese Fragen an Experten weiterzugeben. „Wie sieht die Bank mein Unternehmen?“, so lautete die Überschrift unseres Netzwerktreffens am 20. Februar 2019 im Haus der Wirtschaft in Heidelberg.
Steffen Förster von der Sparkasse Heidelberg ist mit den Netzwerkteilnehmern den Weg vom Investitionsbedarf bis zur Kreditentscheidung (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 971 KB) gegangen. Er ist ausführlich auf die 4 Eckpfeiler einer Kreditentscheidung, nämlich die Finanz- und Ertragslage, die Plausibilität der Zahlen und des Vorhabens, das Verhältnis von Eigen- und Fremdkapital sowie Offenheit und Transparenz eingegangen. Abgerundet wird das Gesamtbild durch gesetzliche Vorschriften, die jede Bank einzuhalten hat. Steffen Förster gab den Teilnehmern mit, die Unterlagen als ihre „Visitenkarte“ zu betrachten und durch eine sorgfältige und professionelle Gestaltung zu überzeugen.
Im zweiten Teil brachten Katharina Jung und Frederik Haas (beide von der Volksbank Kurpfalz e.G.) den Teilnehmern die Bedeutung des „Rating (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 466 KB)“ näher. Sie stellten dar, wie die mathematische Ausfallwahrscheinlichkeit eines Kredites berechnet wird und wie diese Ratingnote eine Kreditentscheidung und letztlich auch die Kreditkonditionen beeinflusst. Für die Unternehmer ist wichtig zu wissen, dass sich ein Rating aus quantitativen Daten (Bilanzkennzahlen) und qualitativen Fragen (z. B. ist die Unternehmensnachfolge geregelt?) zusammensetzt. Auch die Kontoführung beeinflusst eine Bewertung. Abgerundet wurde die Präsentation mit wertvollen Hinweisen, wie das Rating verbessert werden kann.
Viele Unternehmen stehen regelmäßig vor einem Investitionsbedarf. Doch wo können diese Unternehmen Hilfestellung bekommen, um sich z. B. auf ein Bankgespräch optimal vorzubereiten? Christian Schwöbel stellte das Angebot der IHK Rhein-Neckar vor. Dies reicht von Tipps, Kreditverhandlungen erfolgreich führen über Finanzierungssprechstunden mit der L-Bank/Bürgschaftsbank und betriebswirtschaftliche Beratungen des RKW Baden-Württemberg. Außerdem fungiert die IHK als Regionalpartner des Programms „Förderung unternehmerischen know-hows“ und informiert ihre Mitglieder hierüber. Ganz wichtig: Bei vielen Beratungsprogrammen gibt es einen Zuschuss - und auch über diese Fördermittel informiert die IHK.
Abgerundet wurde das Programm mit einem ganz aktuellen Thema: IHK-Kollege Klaus Peter Engel gab einen kurzen Überblick über das neue Verpackungsgesetz, das am 1. Januar 2019 in Kraft getreten ist. Er erläuterte, wie das  Gesetz das Inverkehrbringen, die Rücknahme und die hochwertige Verwertung von Verpackungen regelt und welche Unternehmen davon betroffen sind.
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