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IHK-Konjunkturumfrage: Unternehmen stark belastet
Die Wirtschaft in der Rhein-Neckar Region bewertet ihre Lage zu Jahresanfang etwas besser. Auch die Erwartungen hellen sich zwar leicht auf, bleiben aber für das Gesamtjahr eher trüb.
Wie hat sich die Konjunktur seit der Umfrage im Oktober entwickelt?
Der IHK-Konjunkturklimaindex, der die Bewertung der Lage und die Erwartungen zusammenfasst, beträgt im Branchendurchschnitt aktuell 102 Punkte. Der Wert ist seit Oktober um vier Punkte gestiegen und befindet sich damit wieder knapp über der wichtigen 100-Punkte-Marke.
Mit welchen Erwartungen blicken die Betriebe auf 2025?
Per saldo melden zwölf Prozent der Unternehmen eine gute Geschäftslage. Im Vergleich zum Herbst bedeutet dies einen Zuwachs von sechs Prozentpunkten. Die Geschäftsaussichten bleiben tendenziell negativ. Sie liegen aktuell mit -7 Punkten im negativen Bereich, der Saldo lag im Herbst bei -10 Punkten.
IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Axel Nitschke:
Die Konjunktur springt nicht an.
Spielt die Entwicklung im Ausland eine Rolle?
Die Exporterwartungen der Industriebetriebe in der Region sind zu Jahresbeginn wieder positiv. Die Ausfuhrpläne auf den nordamerikanischen Markt sind bislang am stärksten. Auch die Exportabsichten nach Asien sind per saldo positiv, während sie für die europäischen Märkte im negativen Bereich bleiben.
Was belastet die Unternehmen?
Aktuell ist die schwächelnde Inlandsnachfrage das am häufigsten genannte Geschäftsrisiko. Danach folgen die hohen Arbeitskosten, welche die Entwicklung der Unternehmen stärker bremsen als im Oktober. Den dritten Platz der größten Risiken teilen sich der Fachkräftemangel sowie die hohen Energiekosten. Die Kritik an den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen bleibt auf ähnlich hohem Niveau wie im Herbst (39 %).
Wie ist die Lage in der Industrie?
Gingen die Industrieunternehmen zuletzt von rückläufigen Exporten in den nächsten zwölf Monaten aus, so wird für das laufende Jahr wieder mit einem schwachen Anstieg bei den Ausfuhren gerechnet. Die Industrieumsätze im In- und Ausland sind weiterhin rückläufig, was sich auch auf die Geschäftserwartungen auswirkt. Der Blick in die Zukunft ist dabei jedoch nicht mehr ganz so düster wie im Herbst.
Und im Handel?
Die Einzelhändler schätzen ihre Lage aktuell besser ein als im Herbst. Bei den Erwartungen zeigt sich nur eine leichte Aufhellung. Sie legen per saldo um vier Prozentpunkte zu, der Wert liegt mit -17 Punkten aktuell jedoch weiterhin klar im negativen Bereich. Auch die regionalen Großhändler und Handelsvermittler schätzen ihre Geschäftslage aktuell etwas besser ein als im Herbst. Positive und negative Rückmeldungen halten sich aktuell die Waage. Die Aufträge und Umsatzerwartungen sind per saldo weiterhin negativ, die Geschäftserwartungen bleiben dementsprechend eingetrübt.
Was sagen die Dienstleister?
Im Vergleich mit den anderen Sektoren beurteilen die Dienstleister ihre Lage weiterhin am günstigsten. Aktuell liegt der Lagesaldo mit +19 Punkten im positiven Bereich, was einem Anstieg um sieben Punkte seit Oktober entspricht. Die Geschäftserwartungen zeigen sich gegenüber dem Herbst unverändert: Positive und negative Erwartungen halten sich auch zu Jahresbeginn die Waage.