01 | 2023

So lade ich meinen Akku auf

Ralph Kühnl, Geschäftsführer des Rhein-Neckar-Fernsehens, ist seit Jahrzehnten in der temporeichen Medienwelt zu Hause. Hier erzählt der 51-Jährige, welches junge, aber schon ganz schön große Wesen ihn in stressigen Phasen erdet. 
Wieso ich Journalist geworden bin? Um es auf den Punkt zu bringen: Ich bin neugierig. In Bereiche reinzuschauen, die anderen verschlossen bleiben, reizt mich ungemein. Wer hat zum Beispiel die Chance, für einen Bericht das unterirdische Tunnelsystem des Klinikums Mannheim kennen zu lernen? Oder mit den unterschiedlichsten Menschen aus allen Lebensbereichen ins Gespräch zu kommen? Ebenso treibt es mich an, als Journalist einen Dienst für die Gesellschaft zu leisten. Denn auch wenn die Medienwelt sich immer schneller wandelt – wir geben mit unseren Informationen den Menschen eine wichtige Art von Halt, nicht zuletzt mit einem Regionalsender wie dem Rhein-Neckar-Fernsehen. Hier habe nach meiner freien Tätigkeit bei Mannheimer Morgen und SWR 1995 als freier Mitarbeiter angefangen, mein Volontariat absolviert und gehöre seit über 20 Jahren zum festen Team. Seit fünf Jahren bin ich nun Geschäftsführer des Senders. Diese Zeit war wirtschaftlich nicht immer einfach und ja, ich hatte zwischendrin auch mal Zweifel, ob der Weg der richtige ist. Wieso ich nicht das Handtuch geworfen habe? Hinter mir steht ein super Team von Mitarbeitern, auf das ich immer zählen kann und für das ich mich gleichzeitig immer verantwortlich gefühlt habe. Und wir haben einfach hunderttausende Zuschauerinnen und Zuschauer in der Region, denen wir uns verpflichtet fühlen. Wie ich im ganzen Stress, vollgepackt mit Terminen und Entscheidungen, entspanne? Meine große Stütze ist seit eineinhalb Jahren Yoda – ein Rhodesian Ridgeback, der mich immer begleitet, auch ins Büro. Ich bin mit Hunden aufgewachsen und habe mir gezielt einen Hund ausgesucht, von dem ich wusste, dass er zu meiner Arbeitsroutine passt. Mit Yoda nehme ich mir bewusst wichtige Offzeiten: Er reißt mich mit, gibt den Takt vor – gerade, wenn ich sonst am Rechner durcharbeiten würde. Außerhalb der Arbeit tanke ich meinen Akku in unserem persönlichen Familien-Refugium auf: Vier Stunden entfernt, an der Nordsee, haben wir in den Niederlanden ein Ferienhaus. Hier fühlen wir uns alle pudelwohl, ob jung oder alt, bei tristem Regenwetter oder schönsten Sonnenland – Zeeland ist unser Paradies auf Erden!