So lade ich meinen Akku auf

Isabel Jakel betreibt mit Leidenschaft Hut Konrad in Mannheim. Hier erzählt die 45-Jährige, weshalb sie besonders behütet durchs Leben geht.

Wie ich meinen Akku auflade? Für mich besteht dieser aus einzelnen Zellen, und für jede habe ich ein anderes Auflade-Element. Für das geistliche, spirituelle gehe ich sonntags in die Sankt-Sebastian-Kirche. Sportlich unterwegs bin ich beim Contemporary Ballet und Yoga oder ganz unspektakulär beim Spazierengehen im Waldpark bei mir vor der Haustür. Inspiration hole ich mir im Theater, im Museum oder beim Lesen. Die „Neue Sachlichkeit“-Ausstellung in der Mannheimer Kunsthalle war wunderschön. Und vor kurzem hat mich ein Bildband über Frauen begeistert, die Street-Art-Kunst machen. Wieso es von mir kaum Bilder beim Entspannen gibt? Dazu fällt mir ein Spruch ein, den ich sehr gut finde: „Der Kopf ist rund, damit man in alle Richtungen denken kann.“ Wenn ich unterwegs bin, atme ich Inspiration ein und genieße den Moment – und sonst passiert nichts. Was jedoch immer das Wichtigste ist: Ich liebe meinen Beruf, ohne Ausnahme. Klar: Es gibt als Selbstständige neben Höhen auch Tiefen, aber das lässt sich nicht ändern. Wie hat jemand meinen Werdegang mal erklärt? „Liebe auf den ersten Stich“. Seit einem Schulpraktikum hat mich die Hutmacherei nicht mehr losgelassen. Vor über 20 Jahren bin ich für meine Gesellenstelle als Modistin nach Mannheim gekommen, seit 2013 führe ich Hut Konrad: Mein Motto: Schön im Alltag. Das will ich auch meinen Kunden vermitteln. Die Menschen sollen wieder mutiger werden, individueller. Nicht darauf hören, was Andere sagen, sondern sich selbst jeden Tag sagen: Ich will schön sein. Es ist Zeit für eine neue Welle von Selbstbewusstsein, Selbstwertschätzung – gerade von Frauen, aber auch von Männern. Und dazu trage ich mit meinen Hüten sehr gerne bei.
Blick in die "Neue Sachlichkeit"-Ausstellung in der Mannheimer Kunsthalle, die Isabel Jakel auch besucht hat – um sich inspirieren zu lassen. Aber nicht um Fotos zu machen, weshalb sie nicht zu sehen ist. © privat


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