So lade ich meinen Akku auf

Leon Zorn ist Chef der Zorn Media-Agentur in Heidelberg. Hier erzählt der 23-Jährige, auf welchen Wegen er sich gefunden hat – und sich noch immer findet.
Ich war 18 und fertig mit der Schule, als ich das erste Mal den Jakobsweg gelaufen bin. Und dieser Jahrhunderte alte Pilgerweg hat mich nicht mehr losgelassen, ist zu meinem "So lade ich meinen Akku"-Mittel schlechthin geworden. Wie viele andere in meinem Alter wollte ich nach dem Abitur erst einmal reisen, die Welt entdecken, kleine und große Abenteuer erleben. Den Jakobsweg zu laufen, und dass auch gleich in Spanien, war so ein unfassbar positives Erlebnis, dass ich Pilgern seitdem jedes Jahr für mindestens zwei Wochen fest in meinem Kalender eingeplant habe. Nicht immer auf dem Camino Francés in Spanien. Der Jakobsweg hat überall in Europa Zubringer, so dass man einfach loslaufen kann. 2024 war ich beispielsweise von Koblenz nach Trier unterwegs. Mein schönstes Pilger-Erlebnis war 2023 in Spanien. Ich war an diesem Tag schon 30 Kilometer unterwegs. An dem Ort, an dem ich eigentlich übernachten wollte, gab es keine passende Möglichkeit. Ich bin noch einmal 20 Kilometer gelaufen und wurde am Ziel mit einem wunderschönen Sonnenuntergang belohnt. Das macht Pilgern für mich aus: Man wächst über sich hinaus und merkt, was man alles erreichen kann, wenn man nur will. Und man lernt jeden Mist auszublenden, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Das “Kopf frei machen” habe ich auch fest in meinem Alltag mit Schwimmen, Yoga oder längeren Spaziergängen eingebaut. Das klingt alles sehr selbstfürsorglich, aber auch ich musste auf die harte Tour lernen, dass man nicht 24/7 arbeiten kann. Das war in den Anfangstagen meiner Film- und Medienagentur. Aber aus Fehlern lernt man. Unser Team-Motto ist “Passion for Vision”. Und mit dieser Leidenschaft gestalten wir jedes Projekt so einzigartig wie eine Pilgerwanderung.