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IHK-Wahl-Arenen: Kandidaten im Wirtschafts-Check
Entscheidungshilfe: Bei zwei Podiumsdiskussionen mit Direktkandidaten wurden die unterschiedlichen wirtschaftspolitischen Ansätze der Parteien deutlich.
Geschäftsrisiko Wirtschaftspolitik: Vier von zehn Unternehmen der Region bewerten die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen als potenziell gefährlich für das eigene Geschäft. Das ist ein Ergebnis der IHK-Konjunkturumfrage zum Jahresbeginn. Entsprechend groß fallen bei sehr vielen Unternehmerinnen und Unternehmern die Erwartungen an die zukünftige Bundesregierung aus. Denn sie hat es in der Hand, die Weichen neu zu stellen.
Doch was haben die Parteien im Angebot? Und wie wollen sich die direkt gewählten Kandidaten in Berlin für unsere Region stark? Das konnten IHK-Mitglieder mit Direktkandidatinnen und -Kandidaten aus Mannheim und Heidelberg diskutieren. Den Einladungen zu den zwei IHK-Wahl-Arenen am 5. Februar bzw. 12. Februar waren rund 200 Unternehmerinnen und Unternehmer gefolgt. Und sie wurden nicht enttäuscht. Unterschiede wurden ebenso deutlich wie Gemeinsamkeiten. Positiv war, dass die Diskussionen im Wesentlichen an der Sache orientiert verliefen. Das dürfte auch den einleitenden Worten von IHK-Präsident Manfred Schnabel geschuldet sein. Er bedankte sich in seiner Einführung bei den Kandidatinnen und Kandidaten für ihr Engagement und mahnte eine konstruktive Streitkultur an.
Zur Einordnung führte Schnabel zu Beginn aus, wo aus Sicht der Wirtschaft der Schuh drückt. Dabei arbeitete er mit Zahlen und Fakten, beispielsweise mit der geringen Kapazitätsauslastung in der Industrie (77 Prozent) oder dem Rückgang des Bruttoninlandsprodukts je Einwohner seit 2021 (-0,8 Prozent). Für die geschrumpfte Wettbewerbsfähigkeit des Standorts verwies er auf das Ranking des IMD aus Lausanne.
Zudem arbeitet Schnabel zwei wirtschaftspolitische Ansätze heraus: einen stark auf Subventionen und Regulatorik bauenden im Gegensatz zu einem, der Wirtschaftswachstum durch Strukturreformen ermögliche. Die anschließenden Debattenbeiträge der Diskutanten machten diese unterschiedlichen Tendenzen oftmals gut erkennbar.
Bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe liegt vor dem Wahltermin Ende Februar. Noch offener ist, welche Parteien letztendlich eine Regierungskoalition schmieden können und wollen. Sicher ist eines: Der Regierung, dem Land und der Wirtschaft ist zu wünschen, dass die “wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen” aus den Top5-Geschäftsrisiken der IHK-Konjunkturumfrage wieder verschwinden. Wie das lange Jahre auch der Fall war.
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