04 | 2022

Neckar-Odenwald-Kreis – Flächen für Gewerbe und Familien

Strukturwandel, Fachkräfte und Infrastruktur waren Leitthemen eines Austauschs von IHK-Vertretern mit Landrat Dr. Achim Brötel Mitte Mai in Mosbach. 
“Während Teile der Wirtschaft noch unter der Pandemie leiden, hat Russlands Krieg gegen die Ukraine Lieferkettenprobleme verschärft, zu einem starken Preissprung bei Rohstoffen sowie Energie und zu einem Einbruch des Konsumklimas geführt. Und über allem schwebt die Gefahr, dass Gas aus Russland gar nicht mehr fließt, was gravierende Auswirkungen auf die Wirtschaft hätte”, beschrieb IHK-Präsident Manfred Schnabel die Situation. Doch über der Krisenbewältigung dürften die großen Herausforderungen nicht vergessen werden. “Der Strukturwandel geht unvermindert weiter. Treiber dieses Wandels sind die ökologische Transformation, die Digitalisierung und die demografische Entwicklung.”
IHK-Präsident Manfred Schnabel: 
Der Strukturwandel geht unvermindert weiter. Treiber dieses Wandels sind die ökologische Transformation, die Digitalisierung und die demografische Entwicklung.
“Wir haben Gesundheit, Mobilität und Bildung als zentrale Handlungsfelder für die Zukunftsfähigkeit des Neckar-Odenwald-Kreises definiert. Daran arbeiten wir deshalb auch mit Nachdruck, um weitere Verbesserungen zu erzielen”, sagte Brötel. Gerade dem beruflichen Nachwuchs gelte dabei das besondere Augenmerk. “Als Partner der dualen Ausbildung wollen wir unseren Teil dazu beitragen, dass die Unternehmen im Neckar-Odenwald-Kreis auch morgen und übermorgen noch genügend Fachkräfte haben, um die Herausforderungen der Zukunft bewältigen zu können.”
“Der Landkreis hat in den vergangenen Jahren erheblich an Lebensqualität gewonnen”, bestätigte Ralf Rohmann. Der geschäftsführende Gesellschafter der Maschinenfabrik Gustav Eirich aus Hardheim ist IHK-Vollversammlungsmitglied und Sprecher der “Initiative Fachkräftesicherung im Neckar-Odenwald-Kreis”. Damit die Unternehmen auch 2030 ausreichend Fachkräfte finden, müsse die Region auf fünf Handlungsfeldern weiter vorankommen: bei Gewerbe- und Wohnflächen, bei der Mobilität, der IT-Infrastruktur, der Lebensqualität und im Bereich duale Ausbildung/duales Studium. Besonderes Augenmerk richtete Rohmann auf das Thema Flächen: “Wenn wir gut ausgebildete Fachkräfte und Hochschulabsolventen zur Rückkehr aus den urbanen Zentren bewegen wollen, brauchen wir hier attraktive Flächen für das Wohnen. Gleichzeitig brauchen Bestandsunternehmen Raum für Expansion und auch ansiedlungswillige Firmen von außerhalb müssen im Landkreis heimisch werden können”, forderte der Unternehmer.
Im Bereich Infrastruktur betonten Landkreis und Unternehmer die Wichtigkeit des Schleusenausbaus. “Die Verlängerung der Schleusen ist dringend notwendig, wenn wir Lkw-Verkehr auf der Straße reduzieren und mehr Güter auf dem Schiff transportieren wollen. Der Bund muss daher in jedem Fall an den ursprünglichen Plänen zur Finanzierung festhalten”, mahnte der IHK-Präsident.