Erweitere Zertifizierungspflicht für Maschinen in Indien – Scheme X

Das indische Ministerium für Schwerindustrie hat eine Verordnung über die Sicherheit von Maschinen und elektrischen Geräten (Omnibus Technical Regulation) veröffentlicht. Damit geht eine Zertifizierungspflicht für viele Maschinen und Anlagen sowie elektrische Geräte einher. Diese sollte ursprünglich am 28. August 2025 in Kraft treten. Nun wurde die Deadline auf den 1. September 2026 verschoben.

Veranstaltungshinweis

Sie exportieren Maschinen oder Anlagen aus dem HS Code Bereich 84 oder 85 nach Indien exportieren und fragen sich, ob Ihr Produkt eine BIS-Zertifizierung nach der neuen Maschinenrichtlinie benötigt? Dann melden Sie sich zu unserem Webinar “Indien: Neue BIS-Zertifizierungspflicht für Maschinenexporte” am 6. November 2025 an.

Welche Produkte sind betroffen?

Die neuen Regelungen erweitern den Katalog BIS-zertifizierungspflichtiger Produkte (Bureau of Indian Standards) um zahlreiche Maschinen und Anlagen aus dem HS-Code-Bereich 84 und 85. Besonders relevant sind u. a. folgende Maschinenarten:
  1. Pumpen und Kompressoren
  2. Werkzeugmaschinen – zur Bearbeitung von Metallen, Stein oder Kunststoffen
  3. Maschinen zur Materialbearbeitung durch Temperaturveränderung
  4. Zentrifugen und Filtermaschinen – für Flüssigkeiten und Gase
  5. Getriebe
  6. Verpackungsmaschinen
  7. Kräne, Baumaschinen

Ab wann tritt die Zertifizierungspflicht in Kraft?

Die neue Verordnung sollte ursprünglich am 28. August 2025 in Kraft treten. Nun wurde die Deadline auf den 1. September 2026 verschoben.
Für die jeweiligen Baugruppen und Komponenten der betroffenen Maschinen und Anlagen wird die BIS-Zertifizierungspflicht zu einem späteren Zeitpunkt eingeführt werden.

Wie wird die Zertifizierung umgesetzt?

Grundlage für die Konformitätsbewertung ist der indische Standard IS 16819. Dieser ist vollständig mit der EU-Maschinenrichtlinie harmonisiert, inklusive Typ A, B- und C-Normen. Die Zertifizierung soll nach dem Scheme X ablaufen. Neben einem Werksaudit fließen verschiedene Dokumente in die Bewertung ein. Diese sind zum einen Werks-bezogen, als auch Produkt-bezogen (technical files). Für das Audit kommen Mitarbeiter des BIS ins Unternehmen und prüfen Sicherheitsfunktionen, den Herstellungsprozess sowie die Qualitätssicherung. Unter Umständen muss auch noch der Einsatzort nach Montage in Indien auditiert werden, sofern dies nicht in Deutschland möglich ist.
Es soll zwei unterschiedliche Verfahren geben:
  • Typengenehmigung für Serienprodukte
  • Certificate of Conformity (CoC) für Einzelanfertigungen/Prototypen
Die Zertifizierung ist abhängig von der Produktgruppe zwischen drei und sechs Jahren gültig.

Wie lange dauert der Zertifizierungsprozess?

Die Bearbeitungszeiten für die Anträge sind aktuell deutlich verlängert, da zusätzlicher Klärungsbedarf besteht und die zuständige Behörde stark ausgelastet ist. Unternehmen, die in diesem Bereich tätig sind, sollten sich daher mit den Vorgaben vertraut machen, um Verzögerungen oder Importstopps zu vermeiden.
Sie fragen sich, ob Ihre Maschinen oder Teile von dieser Regelung betroffen sind? Wir unterstützen Sie gerne bei Fragen rund um die neuen Vorschriften.