PATENTCOACH BW

Mit PATENTCOACH BW unterstützt das Land kleine und mittlere Unternehmen in Baden-Württemberg, die eine unternehmensspezifische Schutzrechtsstrategie erarbeiten wollen.

Verbessern Sie Ihren Know-how-Schutz

PATENTCOACH BW bietet Ihnen als kleines und mittleres Unternehmen kostenfreie Unterstützung bei der Entwicklung einer individuellen Strategie für den Umgang mit gewerblichen Schutzrechten und beim Aufbau eines professionellen Schutzrechte-Managements.
Im Rahmen der Coachings werden das für Ihr Unternehmen relevante geistige Eigentum sowie Risikofaktoren identifiziert. Davon ausgehend werden konkrete Maßnahmen zum besseren Schutz Ihres Know-hows und geistigen Eigentums entwickelt.
Projektleiterin ist Frau Annegret Schmid. Sie ist Physikerin und European Patent Attorney (Zugelassener Vertreter vor dem Europäischen Patentamt). Frau Schmid bringt mehr als 20 Jahre Erfahrung in Aufbau und Leitung der Patentabteilung eines baden-württembergischen Technologieunternehmens mit.
Ein Coaching besteht aus zwei individuellen, vertraulichen Workshops à drei Stunden. Die Anmeldung und Terminfindung können Sie über die IHK Rhein-Neckar sowie auch direkt beim PATENTCOACH BW anfragen. Sprechen Sie uns gerne direkt an.

Interview

Baden-Württembergs Patentcoach Annegret Schmid im Interview:
Frau Schmid, Baden Württemberg ist Deutschlands Region mit den meisten Patentanmeldungen pro Einwohner. Wozu dann noch eine Initiative PATENTCOACH BW?
Es stimmt, Baden-Württemberg ist tatsächlich Spitzenreiter. Allerdings kommen die meisten Patentanmeldungen von den großen Unternehmen. Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind da eher zurückhaltend, obwohl auch sie viel in Forschung und Entwicklung investieren. Wer sich aber nicht um eigenes und fremdes geistiges Eigentum kümmert, erkennt teilweise existenzbedrohende Risiken erst, wenn es zu spät ist. PATENTCOACH BW richtet sich deshalb in erster Linie an die KMU und unterstützt beim Einstieg in das komplexe Thema.
Wie sieht diese Unterstützung konkret aus?
Das Motto lautet: Hilfe zur Selbsthilfe. Darunter fallen sowohl die individuellen Coachings zur ersten Orientierung als auch die Schulungs- und Vernetzungsangebote zum fachlichen Austausch.
Individuelles Patentcoaching?
Ja, das ist das besondere Angebot für die KMU: Zwei ausführliche individuelle Termine, in denen wir uns alle Themen rund um das geistige Eigentum eines Unternehmens anschauen können. Unsere Bedingung: es muss ein Entscheider teilnehmen, denn wir möchten, dass das Thema dort ankommt, wo es hingehört: bei den Chefs.
Schutzrechte sind Chefsache?
Unbedingt! Die Schutzrechtsstrategie – der Umgang mit dem Geistigen Eigentum - muss sich an der langfristigen Unternehmensstrategie orientieren, sonst passen am Ende die Schutzmaßnahmen nicht zum Geschäft. 
Welche Rahmenbedingungen gibt es noch?
Wir haben alles getan, um die Einstiegshürde für unsere Zielgruppe KMU niedrig zu halten: dem Unternehmen entstehen keine Kosten, die Beratung ist unabhängig, praxisnah, individuell und vor Ort in den Räumlichkeiten der regionalen IHK. In den Workshops können wir dadurch konzentriert an den IP-Themen arbeiten. Dabei finden wir dann auch Hausaufgaben für die Unternehmen!
Das Wirtschaftsministerium finanziert die Initiative, das Patent- und Markenzentrum und die IHKs tun sehr viel, um das Angebot tatsächlich zu den Unternehmen zu bringen. Ist der Schutz geistigen Eigentums denn so wichtig?
Ja, natürlich! Geistiges Eigentum ist das, was unsere vielen Hidden Champions groß gemacht hat und davon profitiert letztendlich doch die ganze Region! Im globalen Wettbewerb und im Zeitalter immer kürzer werdenden Innovationszyklen ist das Thema komplexer geworden, deshalb braucht es oft ein wenig Starthilfe.
Wozu braucht ein Unternehmen denn eine Schutzrechtstrategie?
Um sein eigenes geistiges Eigentum, sein geistiges Know-how, seine Ideen bestmöglich zu schützen und das seiner Wettbewerber und seiner Geschäftspartner angemessen zu respektieren. Ohne Schutz dürfen innovative, pfiffige Produkte fast uneingeschränkt kopiert und nachgebaut werden. Und wer Schutzrechte Dritter nicht berücksichtigt, riskiert, dass er viel Zeit und Geld in etwas investiert, das er später gar nicht verkaufen darf oder für das er hohe Lizenzgebühren bezahlen muss.
Warum vernachlässigen viele Unternehmen das Thema?
Da wirken verschiedene Punkte zusammen: es dauert Zeit, kostet Geld, es ist komplex. Die richtigen Personen sind schwer zu finden und/oder müssen sich mit viel Aufwand einarbeiten. Es gibt auch kein wirkliches Richtig oder Falsch. Zunächst ist es deshalb tatsächlich bequemer, das Thema zu vernachlässigen. Das kann sich böse auswirken, denn wenn es dringend wird, kann man oft noch nur den Schaden begrenzen.
Wo beantragt man das Patentcoaching?
Bei der Innovationsberatung der zuständigen IHK. Antragsformulare gibt es auf der Webseite von PATENTCOACH BW.
Wie läuft so ein Coaching ab?
Beim ersten Termin fokussieren wir uns auf das für das Geschäft relevante geistige Eigentum, das sogenannte IP für Intellectual Property des Unternehmens. Beim zweiten Termin sind wir freier, da können wir ein Thema genauer betrachten oder eine IP-Roadmap für die nächsten Jahre erarbeiten.
Welche Rolle spielen Sie in den Coachings?
Ich moderiere die Termine und leite die Diskussionen durch die verschiedenen IP-Themen. Meine vielen Jahre im IP-Management eines erfolgreichen Technologiekonzerns sind dabei natürlich nützlich, denn die Teilnehmenden schätzen pragmatische, umsetzbare Lösungsansätze.
Was für Unternehmen haben denn das Coaching schon in Anspruch genommen?
Im Durchschnitt lerne ich jede Woche ein neues Unternehmen kennen. Das älteste war 175 Jahre alt, das jüngste ein Start-up, gerade mal ein halbes Jahr alt. Viele sind 30 bis 40 Jahre alt, haben ein kleines Patentportfolio und zwischen hundert und dreihundert Mitarbeiter. Oft sind sie gerade mit einem Generationswechsel oder mit dem Einstieg in einen neuen Markt oder eine neue Technologie beschäftigt. Da muss dann auch das Thema Schutzrechte neu überdacht werden.
Wie geht es nach den Coachings weiter?
Ein möglicher Schritt ist die Mitgliedschaft im Arbeitskreis Patente des PMZ und dort z. B. die Mitarbeit in einem Projektteam. 
Vernetzung ist wichtig?
Oh ja, sehr sogar. Wir haben deshalb gemeinsam mit dem Arbeitskreis Patente des PMZ ein zweites Format definiert, das die Vernetzung fördert. In kleinen Projektteams bringen wir diejenigen Unternehmen zusammen, die gerade an einem bestimmten IP-Thema arbeiten. Erfahrungsaustausch ist enorm hilfreich. 

Technologietransfer stärkt Innovationskraft!

Nutzen Sie unser kostenfreies Technologietransferangebot. Unser Angebot richtet sich speziell an kleine und mittlere Unternehmen, die keine oder wenig Erfahrung in der Kooperation mit Hochschulen, Forschungseinrichtungen oder/und anderen Industriepartnern haben. Unsere Technologietransfer-Coaches helfen Ihnen jederzeit weiter!

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