Etikette für das Azubi-Recruiting

Sie suchen Azubis? Wie verläuft Ihre Kommunikation an die Bewerber? Zahlreiche Ausbildungsplatz- und Ratsuchende berichten uns, dass Rückmeldungen auf Bewerbungen spät oder – im schlechtesten Fall – gar nicht erfolgen. Dies frustriert die Bewerber und hinterlässt einen negativen Eindruck.

Erfahrungen aus der IHK-Praxis

Junge Menschen sind überwiegend sehr aktiv auf Social-Media-Plattformen. Negative Erfahrungen werden gepostet und können das Image eines Unternehmens beschädigen.
Stellen Sie sicher, dass Bewerber für einen Ausbildungsplatz in Ihrem Unternehmen zeitnah eine Reaktion auf ihre Bewerbung erhalten. Ansonsten könnte das Interesse der Bewerber an Ihrem Ausbildungsangebot nachlassen und ein anderes, schnelleres Angebote wird vorgezogen (“Wer zuerst kommt, mahlt zuerst”).

Aufbau & Zugang zu Stellenanzeigen

Stellenanzeigen sollten mit wenigen Klicks erreichbar sein. Kandidaten sollten schnell die passenden Angebote finden, beispielsweise durch:
  • Direkte Links: Stellenanzeigen sollten direkt auf der Unternehmenswebsite sichtbar sein, ohne dass lange gesucht werden muss.
  • Geografische Filter: Anzeigen für spezifische Standorte sollten nicht durch Angebote aus ganz Deutschland überlagert werden.
  • Mobile Optimierung: Bewerbungsseiten müssen für mobile Geräte optimiert sein, um eine einfache Navigation zu ermöglichen.
  • kurze Candidate Journey: Wussten Sie, dass viele Bewerber bei mehr als drei Klicks abspringen? Halten Sie den Zugang zur Stellenanzeige also möglichst kurz, um Ihre Attraktivität zu erhöhen.
  • Benennung der Ausbildungsvergütung in Zahlen: Als Vorteil gegenüber einem regulären Studium fällt den meisten Kandidaten sofort die Vergütung ein. Mit Formulierungen wie “überdurchschnittlich”, “branchenüblich” oder “attraktiv” können die meisten Ausbildungsinteressierten allerdings nichts anfangen. Unser Tipp: Auflistung des Gehalts pro Lehrjahr direkt in der Stellenausschreibung.

Reaktion auf eingegangene Bewerbungen

Ausgezeichnete Chancen auf ein bleibendes Interesse an Ihrem Unternehmen haben Sie, wenn Sie innerhalb von längstens zwei Tagen nach Eingang der Bewerbung antworten. Stellen Sie deshalb sicher, dass diese kurze Frist auch in Zeiten von Krankheit, Urlaub oder Home-Office eingehalten werden kann.
Insbesondere das Verschicken von Absagen auf Bewerbungen stellt eine wahre Herausforderung dar: Sie müssen auf eine positive und professionelle Art und Weise schlechte Nachrichten vermitteln.

Unsere 5 Tipps für die Absage einer Bewerbung

  1. Persönliche Ansprache
    Sprechen Sie die Bewerber auch bei Absagen immer mit deren Namen an. Die Ausbildungsplatzsuchenden geben sich in der Regel viel Zeit und Mühe für ihre Bewerbungen. Es gibt daher kaum etwas Schlimmeres, als eine Absage zu erhalten, welche mit der Floskel "Sehr geehrter Bewerber" beginnt. Sie vermitteln damit das Gefühl, der Bewerbung und insbesondere dem Kandidaten keinerlei Beachtung geschenkt zu haben.
  2. Bedanken
    Auch wenn Bewerber abgelehnt werden, möchten sie Wertschätzung spüren. Bedanken Sie sich deshalb in Ihrer Absage für Mühe, Zeit und Interesse an einer Ausbildung in Ihrem Unternehmen.
  3. Nennen Sie einen Grund
    Die meisten Ausbildungsplatzsuchenden wollen wissen, warum sie abgelehnt wurden. Insbesondere – aber nicht nur dann – je weiter sie sich im Bewerbungsprozess befunden haben. Es hilft ihnen zu verstehen, warum sie nicht ausgewählt wurden und bietet ihnen die Möglichkeit, sich für zukünftige Bewerbungsverfahren zu verbessern. Dabei muss keine detaillierte Antwort her. Ein kurzer Satz, der den Grund anspricht, genügt.
  4. Bauen Sie eine Beziehung/Brücke auf
    Wenn ein junger Mensch wirklich an Ihrem Unternehmen interessiert ist, wird die Enttäuschung nach einer Absage groß sein. Indem Sie Ihrer E-Mail einen Link zu unserem IHK-Matching-Team beifügen, vermitteln Sie dem Bewerber einen Kontakt und somit eine weitere Option auf einen Ausbildungsplatz.
  5. Ein positiver Abschluss
    Letztendlich sollten Sie Ihre Absage mit einer positiven Note beenden. Sie möchten dem Kandidaten das Gefühl vermitteln, dass er/sie eine insgesamt positive Erfahrung mit Ihrem Unternehmen gemacht hat, obwohl er/sie nicht ausgewählt wurde.