Konjunkturbericht Branchen Frühjahr 2023

Bauwirtschaft

• Angaben zu gestiegenem Auftragsvolumen sinken gegenüber 2022 um 50 Prozent; sieben von zehn Betrieben melden Einbruch im Wohnungsbau
• Ausbaugewerbe meldet gute Auslastung in den letzten sechs Monaten
• Leichte Entspannung bei Material- und Rohstoffknappheit, Zahl der Betroffenen sinkt von 68 auf 53 Prozent
• Abwartendes Kundenverhalten bremst Auftragseingang bei vier von zehn Baubetrieben; nur minimale Wachstumsimpulse im Wirtschaftsbau erwartet
• Preisanstieg nicht gestoppt: dreiviertel planen Kostenweitergabe durch Erhöhungen

Dienstleistungen für Unternehmen

• Unterschiedliche Lagebewertung der unternehmensnahen Dienstleister: 25 Prozent mit gestiegenem Umsatz stehen 25 Prozent mit Umsatzrückgang gegenüber
• Logistik meldet Mangel an Lagerflächen
• Flaschenhals Fachkräfte: Mangel an Mitarbeitern bei Kunden senkt Auftragsvolumen der abhängigen Dienstleister
• Einbruch bei Werbung und Printprodukten zeigt Sparverhalten der Auftraggeber
• Anteil der Betriebe mit schlechtem Liquiditätsstand steigt von 3 auf 10 Prozent
• Gute Beschäftigungsaussichten: Fast ein Drittel sucht neue Mitarbeiter

Handel

• Einzelhandel erholt sich von Krisen-Schock: 38 Prozent mit guter Geschäftslage
• Autohandel meldet Kaufzurückhaltung und verstärkten Wettbewerb
• Großhandel mit verstärkten Dokumentationspflichten und Transportzusatzkosten im internationalen Handel konfrontiert
• Inlandsnachfrage bleibt höchster Risikofaktor vor Fachkräftemangel und Energie- bzw. Rohstoffpreisen
• Prognose zeigt Hoffnung des regionalen Großhandels auf Verbesserung; Im Einzelhandel nur 15 Prozent optimistisch, 58 Prozent gehen von Stagnation der Lage aus

Industrie

• Inlandsmarkt verliert an Stabilität: gesunkenes Auftragsvolumen bei 44 Prozent
• Auftragsbestand im Konsumgüterbereich nach Belebung im vergangenen Jahr wieder deutlich rückläufig: Konsumentenstimmung bleibt auf niedrigem Niveau
• Investitionsgüterproduzenten profitieren von Auslandsgeschäft, 39 Prozent melden Steigerung
• Branchenspreizung bei Kapazitätsauslastung: Investitionsgüterproduzenten auf Höchststand seit 2019, Hälfte der Ge- und Verbrauchsgüterproduzenten nicht ausreichend ausgelastet
• Kombination aus verstärkter Lagerhaltung und Auftragsrückgang: Lagerbestände liegen deutlich über Vorjahresniveau

Tourismusgewerbe

• Belebung im Tourismus: 45 Prozent melden gute Geschäftslage. Angaben zu Umsätzen bei Hotels und Gaststätten erstmals seit 2020 im positiven Bereich
• Gästeankünfte und Übernachtungen steigern sich im Frühjahr um 55 bzw. 44 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
• Buchungen abgelehnt: Hotelzimmer stehen wegen Personalmangel leer. Ein Fünftel würde gerne Personal aufstocken
• Heizungs-Pläne der Politik verunsichern Hotels und Gastronomie
• Nachholeffekte überwiegen Preiseffekte: Geschäftserwartungen erreichen wieder die positive Zone. 28 Prozent sehen Wachstumsimpulse in Gastronomie, Beherbergungs- und Reisegewerbe

IHK-Konjunkturklimaindikator