Vollversammlung

Bei der konstituierenden Sitzung der Vollversammlung der IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim im Sommer 2023 haben die 82 dort ehrenamtlich engagierten Unternehmerinnen und Unternehmer den Handelsunternehmer Michael Matt, Optik Matt GmbH, für weitere fünf Jahre zum IHK-Präsidenten gewählt. Matt steht seit 2018 an der Spitze der regionalen Wirtschaft. „Mit meinem breit aufgestellten Team aus Ehren- und Hauptamt der IHK möchte ich die dringlichsten Herausforderungen der ostbayerischen Wirtschaft in den nächsten Jahren weiter anpacken“, dankte der Unternehmer, der im süd- und mitteldeutschen Raum rund 80 Handelsfilialen betreibt, für das ihm ausgesprochene Vertrauen.

Gewählt wurden auch die IHK-Vizepräsidenten Thomas Hanauer, Geschäftsführer der emz-Hanauer GmbH & Co. KGaA, Rita Theresia Högl, Geschäftsführerin der HÖGL Kompost- und Recycling-GmbH, Dr. Alois Plößl, Geschäftsführer der Rhanerbräu Verwaltungs-GmbH, Stefan Rödl, Geschäftsführer der Rödl GmbH sowie Christian Volkmer, Geschäftsführer der Projekt 29 GmbH & Co. KG. Sie unterstützen Matt bei seiner Arbeit als IHK-Präsidenten. „Die Industrie- und Handelskammer ist die Stimme der regionalen Wirtschaft. Unsere Arbeit lebt davon, die vielfältigen Meinungen und Interessen der Firmen vor Ort zu ermitteln und wahrzunehmen. Ziel ist es, die gesamte Wirtschaft im IHK-Bezirk im Blick zu behalten und für die Betriebe optimale Rahmenbedingungen zu schaffen“, freute sich IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Jürgen Helmes auf die Zusammenarbeit. 

Am 1. Januar 1993 wurde der EU-Binnenmarkt eingeführt – der größte gemeinsame Wirtschaftsraum der Welt. Wie es nach 30 Jahren um seine vier Grundfreiheiten steht und wohin sich Europa entwickeln muss, darüber diskutierten die rund 150 Gäste des Sommerempfangs der IHK Regensburg mit Bayerns Europaministerin Melanie Huml. „Die vier Freiheiten des EU-Binnenmarktes haben unser Leben und auch unser unternehmerisches Handeln stark geprägt und erleichtert“, sagte IHK-Präsident Michael Matt in seinem Grußwort und betonte gleichzeitig: „Die Errungenschaften, die uns ein geeintes Europa gebracht hat, sind nicht selbstverständlich – das wissen wir nicht erst seit dem Brexit.“ Sowohl die Corona-Pandemie als auch der Ukraine-Krieg hätten gezeigt, dass die europäische Einigung nicht aus sich selbst heraus bestehe, sondern stets neu erstritten werden müsse. Matt beleuchtete, was sich Ostbayerns Wirtschaft von Brüssel wünsche, um auch zukünftig international wettbewerbsfähig zu bleiben.

Wie Europa vor Ort gelebt wird, darüber diskutierte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Jürgen Helmes mit Melanie Huml. Diese blickte auf den EU-Beitritt Tschechiens im Jahr 2004 zurück. Dieser habe dem früheren ostbayerischen Grenzraum den nötigen Aufwind gegeben. „Heute ist Ostbayern eine prosperierende Region im Herzen Europas,“ sagte Huml und hob das Engagement der mittelständischen Betriebe in Ostbayern hervor: „Zu dieser Erfolgsgeschichte haben auch die Unternehmerinnen und Unternehmer entscheidend beigetragen, indem sie investiert und Arbeitsplätze geschaffen haben.“

Helmes bestätigte mit Blick auf die grenzüberschreitende Zusammenarbeit von Ostbayern mit Westböhmen: „Nirgendwo wächst Europa so stark zusammen wie bei uns.“ Mit einem eigenen Regionalbüro in Pilsen stärke die IHK die engen Bande zwischen den Nachbarländern zusätzlich.

Bei einer Diskussion mit MdB Ulrich Lechte wiesen Unternehmensvertreter der IHK-Vollversammlung im Dezember auf Hürden im internationalen Handel hin. „Die Weltwirtschaft leidet unter handelspolitischen Spannungen. Konflikte zwischen Sicherheitspolitik und wirtschaftlichen Zielen nehmen den Unternehmen Planungssicherheit“, sagte der Hauptgeschäftsführer der IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim Dr. Jürgen Helmes bei einer Diskussion. Lechte ist Sprecher für Außenpolitik der FDP-Bundestagsfraktion und Obmann des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag.

Damit das Ziel CO2-freier Mobilität gelingt, braucht es Lösungen für die Schiene und die Straße gleichermaßen. Bei einer verkehrspolitischen Diskussion der IHK-Vollversammlung im Frühling mit dem virtuell zugeschalteten Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr Michael Theurer standen die Strategie des Bundes bei der Sanierung der Verkehrsinfrastruktur und die Zukunft der Mobilität im Fokus.

Theurer, der Beauftragter der Bundesregierung für den Schienenverkehr ist, warb für das neu eingeführte Deutschlandticket. Gerade in Verflechtungsräumen sei es gewinnbringend, weil es den Tarifdschungel der verschiedenen ÖPNV-Verbünde lichte. Nicht vergessen dürfe man den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur – sowohl auf der Straße als auch bei der Schiene. „Hierzu gibt es keine sinnvolle Alternative“, betonte Theurer. Dass dies mit enorm hohen Kosten verbunden sein werde, stünde außer Frage. Kosten wiederum, die andere Wirtschaftstreibende belasten. Als Beispiel wurde der CO2-Zuschlag bei der LKW-Maut genannt.

Abschließend verabschiedete Matt mit IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Jürgen Helmes Dr. Rolf Pfeiffer.