Gremium Neumarkt

Die Mitglieder des Gremiums Neumarkt blickten in ihrer ersten Sitzung 2023 zu Gast bei der Distler Architekten und Ingenieure GmbH auf die Herausforderungen der letzten Jahre. Die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg trübten die Geschäftsaussichten, dennoch sahen die Unternehmen zum Jahresbeginn Licht am Ende des Tunnels. Gremiumsvorsitzende Ursula Hammerbacher begrüßte Dominique Kinzkofer, Geschäftsführer der Stadtwerke Neumarkt i.d.OPf. Energie GmbH, und Josef Bayer, Leiter Research & Development Energy Systems bei Max Bögl.

Trotz des konjunkturellen Aufwinds blieben die Unsicherheiten und Belastungen der Firmen aber vor allem beim Thema Energiepreise und -bezug. 80 Prozent der befragten Firmen meldeten laut damaligem IHK-Konjunkturbericht erhöhte Stromtarife. Als Antwort auf die Energiekrise wollten 62 Prozent der Betriebe in eine eigene Energieversorgung investieren – in der Industrie planten dies sogar 78 Prozent. „Ein wichtiger Faktor für das künftige Investitionsklima wird sein, wie sich die Energiepreise hierzulande im Vergleich mit anderen Ländern dauerhaft entwickeln“, zeigte sich Hammerbacher sicher.

Kinzkofer erläuterte die Preisentwicklung von Gas und Strom innerhalb der letzten beiden Jahre sowie deren Einflussfaktoren und Risiken. Trotz der Entspannung auf den Energiemärkten reagierten diese träge und sensibel. Die Marktliquidität unterliege großen Schwankungen und Flexibilität sei momentan nicht gegeben, sagte Kinzkofer. Bei Alternativen wie Flüssigerdgas (LNG), erneuerbaren Energien oder Wasserstoff müssten zahlreiche Herausforderungen schneller angepackt werden, beispielsweise dauerten Genehmigungsverfahren zu lange.

Um beim Thema Energie unabhängiger zu sein, beschäftigt sich das Neumarkter Bauunternehmen Max Bögl bereits seit zehn Jahren mit der Entwicklung und Planung einer Energiezelle. Dieses intelligente, zellulare Energiesystem funktioniert zum einen als autonomes System und zum anderen als Teil eines Verbunds. Damit die Energiewende gelinge, müsse diese ganzheitlich über alle Energieträger und Verbraucher geplant und umgesetzt werden, betonte Josef Bayer.

Im Sommer trafen sich die neu gewählten Unternehmerinnen und Unternehmer des IHK-Gremiums Neumarkt zu ihrer konstituierenden Sitzung im Evangelischen Zentrum in Neumarkt. Die einstimmig wieder gewählte Vorsitzende Ursula Hammerbacher, Geschäftsführerin der Hammerbacher GmbH in Neumarkt, freute sich über sieben neue Mitglieder innerhalb des insgesamt 27 Köpfe starken Gremiums. Hammerbacher wird in der aktuellen Wahlperiode unterstützt von ihren ebenfalls wiedergewählten Stellvertretern Josef Achatz, Geschäftsführer der Achatz Mode- und Textil GmbH, Gerd Ortner, Geschäftsführer der Gerd Ortner Werbung GmbH, und Christian Petter, Geschäftsführer der Petter Ingenieure GmbH.

Das Gremium engagiere sich unter anderem für die Aus- und Weiterbildung sowie die Mobilität in der Region und treibe Themen wie die Digitalisierung, Energieversorgungssicherheit und aktive Wirtschaftsförderung voran, so Hammerbacher. Um Rahmenbedingungen für die Wirtschaft zukunftsfähig zu gestalten und Schwachstellen in der Region aufzuzeigen, sei weiterhin der aktive und nachhaltige Austausch innerhalb des Gremiums wichtig, aber auch die enge Zusammenarbeit mit Politik und Verwaltung sowie den Netzwerken vor Ort.