Fachkräfte sichern
Praxisnahe Hilfe für Ausbildende
Zahlreiche Vertreterinnen und Vertretern der regionalen Wirtschaft tauschten sich im Oktober beim „Treffpunkt Ausbildung“ aus. Bei der gemeinsamen Veranstaltung der IHK Regensburg und der Agentur für Arbeit Schwandorf stand der Umgang mit psychisch auffälligen Auszubildenden im Mittelpunkt. Ein zentrales Thema der Diskussion war, wie Unternehmen sowie Ausbilderinnen und Ausbilder junge Menschen bestmöglich unterstützen können, um deren Integration in den Arbeitsmarkt zu erleichtern.
In einer anonymen Abfrage konnten die Teilnehmer ihre aktuelle Sicht aus den Unternehmen einbringen. Das Ergebnis zeigte deutlich, dass die psychischen Auffälligkeiten bei Jugendlichen nach der Corona-Pandemie stark zugenommen haben. Es sei entscheidend, aufmerksam zu sein, psychische Auffälligkeiten ernst zu nehmen und betroffene Auszubildende und Jugendliche frühzeitig auf Beratungsstellen hinzuweisen, so der Konsens.
Ostbayerns Beste in der Aus- und Weiterbildung
Die IHK Regensburg hat im Herbst die 72 besten Absolventinnen und Absolventen der beruflichen Aus- und Weiterbildung aus der Oberpfalz und dem Landkreis Kelheim ausgezeichnet. „Ihr Erfolg heute ist nicht nur Ihr persönlicher Erfolg, sondern ein großer Gewinn für Ihre Unternehmen und für die ganze Gesellschaft“, betonte IHK-Vizepräsidentin Rita Högl in ihrer Festrede. Insgesamt 49 Auszubildende – 31 technische und 18 kaufmännische Azubis – sowie 23 Weiterbildungsabsolventinnen und -absolventen wurden für ihre hervorragenden Leistungen in ihrem Fachbereich geehrt.
23 junge Menschen aus der Oberpfalz und dem Landkreis Kelheim wurden darüber hinaus ausgezeichnet, weil sie ihre Ausbildung im Jahr 2024 nicht nur als Beste in der Region, sondern als Beste in ganz Bayern abgeschlossen haben. Der Dank der IHK-Vizepräsidentin galt auch allen Unterstützern wie Eltern und Freunden sowie den Ausbildungsbetrieben und den Berufsschulen, die Spitzenleistungen möglich machen. „Die Zusammenarbeit mit den Berufsschulen und die inhaltliche Verzahnung der Lehr- und Lerninhalte zwischen Schule und Betrieb sind das wesentliche Erfolgselement der dualen Ausbildung.“ Dazu komme das Engagement von rund 5.000 ehrenamtlich tätigen Prüferinnen und Prüfern, die im vergangenen Jahr in der IHK im Aus- und Weiterbildungsbereich im Einsatz waren.
Mehr als 4.900 junge Menschen aus der Oberpfalz und dem Landkreis Kelheim haben im Jahr 2024 bereits ihre Karriere in kaufmännischen und technischen Berufen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen begonnen. Dies entspricht einem Plus von 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Thema Fachkräftesicherung bleibt eine entscheidende strategische Herausforderung für die Gesellschaft. Die IHK-Vizepräsidentin appellierte deshalb an die Unternehmen, in ihren Ausbildungsbemühungen nicht nachzulassen und die Qualifizierung junger Nachwuchskräfte aktiv zu fördern.
Spitzen-Azubis aus Ostbayern ausgezeichnet
Sechs herausragende Nachwuchstalente aus dem Bezirk der IHK sind im Dezember in Berlin geehrt worden. Sie haben ihre Ausbildung im Jahr 2024 als bundesweit Beste ihres Faches abgeschlossen. Peter Adrian, Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), sowie Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck gratulierten den Preisträgerinnen und Preisträgern. Die bundesweit 207 Geehrten haben sich unter 250.000 Prüfungsteilnehmern durchgesetzt.
Die bundesbesten Azubis aus der Oberpfalz mit Vertretern ihrer Ausbildungsbetriebe zusammen mit Ralf Kohl, IHK-Bereichsleiter Berufliche Ausbildung (3.v.l.), und IHK-Ausbildungsberaterin Lisa-Marie Schäfer (r.) bei der Ehrung in Berlin.
Laut der DIHK-Ausbildungsumfrage konnte zuletzt jeder zweite IHK-Ausbildungsbetrieb nicht alle Ausbildungsplätze besetzen, ein neuer Negativrekord. Fast 30.000 Ausbildungsbetriebe hatten keine einzige Bewerbung erhalten und gingen damit komplett leer aus. „Eine erfolgreiche Ausbildung fängt in der Schule an. Wir brauchen darum in Deutschland eine verpflichtende und ausgewogene Berufsorientierung in allen Schulen. Nur so können Schulabgänger flächendeckend ihre beste Berufswahl treffen. Auch die Gymnasien müssen flächendeckend über die vielfältigen Chancen einer Ausbildung informieren. DIHK und IHKs haben vor einiger Zeit eine bundesweite Kampagne gestartet, um Schulabgänger und deren Eltern für eine IHK-Ausbildung zu begeistern: ‚Ausbildung macht mehr aus uns‘ und ‚Jetzt könnenlernen‘ – diese Botschaften stehen im Zentrum“, sagte der DIHK-Präsident.