Digitales Freistellungsverfahren an deutschen Seehäfen
Mit dem 1. Oktober 2025 wird in den deutschen Seehäfen Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven ein neues Verfahren zur digitalen Freistellung von Importcontainern eingeführt: Secure Release Order (SRO). Es ersetzt perspektivisch das bisherige PIN-basierte Verfahren.
Reedereien können ab diesem Zeitpunkt ihre Container PIN-frei freistellen und das digitale Abholrecht an German Ports übermitteln. Von dort aus wird das Abholrecht an die Beteiligten weitergegeben und löst die bisherigen Freistellreferenzen ab. Für Unternehmen, die zunächst noch nicht am SRO-Verfahren teilnehmen, bleibt in einer Übergangsphase das „Downgrade to PIN“ möglich, sodass weiterhin mit der bisherigen Methode gearbeitet werden kann.
Der Zeitplan zur Einführung sieht vor, dass am 1. Oktober 2025 die ersten Reedereien den neuen Prozess nutzen und parallel das Onboarding von Spediteuren, Importeuren und Transportunternehmen beginnt. Ab dem 3. bzw. 17. November 2025 wird die Nutzung des vollständigen Prozesses an ersten Terminals verpflichtend. Im weiteren Verlauf des Jahres werden sukzessive weitere Terminals in Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven angebunden, darunter etwa HHLA CTT, NTB, EG CTB, CTH und CTW. Technisch ist das Verfahren in die bestehenden Hafenplattformen integriert: In Bremen, Bremerhaven und Wilhelmshaven über die Business Information and Tracking Plattform (BIT) sowie im Hamburger Hafen über die Import Management Plattform (IMP).
Unternehmen können die Anwendung webbasiert oder über Schnittstellen (API/EDI) nutzen. Die Teilnahme ist kostenpflichtig: Neben einer monatlichen Grundpauschale von 60 Euro je Vertragspartner fallen zusätzliche nutzungsabhängige Entgelte an (z.B. pro Erstellung eines Abholrechts: 0,80€).
German Ports, ein Gemeinschaftsprojekt der IT-Dienstleister DAKOSY und dbh Logistics IT, stellt das neue Verfahren bereit. Ziel ist es, einen sicheren, standardisierten und standortübergreifenden Freistellungsprozess zu etablieren, der den bisherigen PIN-Prozess ablösen wird. Mit der Umstellung sollen die Transparenz erhöht, Sicherheitsrisiken – etwa beim Schmuggel – reduziert und die deutschen Seehäfen im internationalen Wettbewerb gestärkt werden.
Weitere Infos sowie die geplanten Go-Live Termine finden Sie unter German Ports – Grenzenloser Hafenfluss.